Die Hausärzte in Deutschland sollen unmittelbar nach Ostern routinemäßig in die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus einsteigen. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder am Freitag bei einer Telefonkonferenz beschlossen. Vorgesehen ist allerdings die Möglichkeit, dass Länder bis zum 22. März erklären, sich daran nicht zu beteiligen.
Wegen der zunächst noch geringen Mengen an verfügbarem Impfstoff wird das Impfen in den Hausarztpraxen auch nur langsam starten. In dem Beschlusspapier ist von etwa einem Impftermin pro Woche die Rede. Umgerechnet auf rund 50000 Hausärzte in Deutschland geht es demnach um eine Größenordnung von 20 Impfdosen pro Praxis - insgesamt rund eine Millionen Impfdosen. In der letzten April-Woche sollen dann jedoch schon fast 3,2 Millionen Impfdosen an Hausarztpraxen gehen.
Vereinbart wurde ferner, dass fünf Bundesländer zum Schutz vor dem Eintrag mutierter Coronaviren durch Pendler aus Nachbarstaaten zusätzliche Impfdosen bekommen sollen. Dies betrifft das Saarland und Rheinland-Pfalz mit ihrer Grenze zu Frankreich sowie Bayern, Sachsen und Thüringen wegen der hohen Infektionszahlen in Tschechien. Dem Beschluss zufolge soll Bayern 100 000 zusätzliche Impfdosen bekommen, Sachsen 100 000, das Saarland 80 000, Thüringen 30 000 und Rheinland-Pfalz 20 000 Dosen.
Zusammen sind das 330 000 Dosen. Dieser Impfstoff soll aus der Zusatzlieferung von 580 000 Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer kommen, die dieser Hersteller zugesagt hat. Die restlichen 250000 Zusatzdosen sind in der Woche nach Ostern für die Hausarztpraxen eingeplant.