An einem Dienstag verspricht die Wetter-App strahlenden Sonnenschein und 28 Grad für das Wochenende. Einem Ausflug an den See steht also nichts im Weg. Doch je näher der Trip rückt, desto mieser zeigt sich die Wettervorhersage. Und am Freitag heißt es schließlich: zwei Tage Schauer und 22 Grad. Was hier ein fiktives Szenario ist, tritt in der Realität nicht selten ein. Sind Wetteraussichten insbesondere in den Apps unzuverlässiger geworden?
Frank Abel: "Ja, Wetter-Apps sind wirklich ganz oft schlecht! Besonders im Sommer, wenn wir dieses Schauer-Gewitter-Wetter haben."
Wie kommt das, wird es falsch berechnet?
Frank Abel: "Ja, da geht's schon los ... das ist ganz, ganz unterschiedlich! Die einfachen berechnen das aus ganz grob aufgelösten Computermodellen, in riesigenZellen von 28 km Quadraten! Also für die ist dann der Brocken das Gleiche wie Wernigerode. Und klar, dass das nicht genau sein kann. Die zum Bezahlen sind ein bisschen genauer. — Aber besonders doof wird's dannbei Schauerwetter. Stichwort: Wahrscheinlichkeiten. — Da kannst Du nicht einfach sagen: inHalle oder in Stendal wird es morgen nass und in Bernburg nicht. Sondern Du kannst nur sagen, dass es hier wahrscheinlicher ist, dass Schauer durchziehen und da eben ehernicht!"
Darum gibt es also diese "Niederschlagswahrscheinlichkeit". Was ist denn konkret eine Schauerwahrscheinlichkeit von 50 Prozent?
Frank Abel: "Auch dafür gibt's keine verbindliche Regel. Meist wird das so gemacht, dass man sich ganz viele gleiche Wetterlagen in der Vergangenheit ansieht und dann guckt, wie oft es da geregnet hat und wie oft nicht. Bei 50 Prozent eben genau bei der Hälfte. Aber gut, was bringt Dir das? Und was machst Du da für ein Wettersymbol ... Regenwolke, oder nicht? So oder soohne eine Erklärung dazu bringt Dir so ein buntes Wettersymbol nichts und stimmt eben auch oft nicht."