Schnee im Süden und Sturm im Norden

Angesichts neuer möglicher Schneefälle bereitet sich in Österreich das BundeslandTirolauf die höchste Lawinenwarnstufe vor. Das Land habe unterschiedliche Szenarien im Blick und treffe entsprechende Vorsorge, meinte Tirols Ministerpräsident Günther Platter am Montag. So seien mehrere Hubschrauber in Bereitschaft. Das gelte auch für spezielle Einsatzgruppen der Alpin-Soldaten, die auf die Suche von Verschütteten spezialisiert seien.

«Unsere Expertinnen und Experten haben die Wettersituation genauestens im Blick, dadurch können wir bei Bedarf unverzüglich handeln», sagte Platter. Bis zum Donnerstag werden inTirolzwischen 50 und 120 Zentimeter Neuschnee erwartet. «Dies verschärft die Lawinensituation immens», so der Leiter des Lawinenwarndiensts des LandesTirol, Rudi Mair.

Schon jetzt herrscht in weiten Teilen des Landes die Lawinenwarnstufe 4. Die Behörden appellierten dringend an die Skifahrer, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen. Generell sollte auf nicht zwingend nötige Autofahrten verzichtet werden. Auch das Betreten der Wälder sei angesichts der Gefahr unter der Schneelast umstürzender Bäume nicht ratsam.

Ein Skifahrer ist in Österreich bei einem Sturz im Tiefschnee tödlich verunglückt.

Der 35-Jährige aus Slowenien war am Sonntag abseits der Pisten im Skigebiet von Zauchensee im Pongau gestürzt. Er versank in mehr als einem Meter Tiefschnee.

Trotz baldiger Bergung seien die stundenlangen Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg geblieben, sagte ein Bergretter am Montag. Unterdessen bleibt die Lawinensituation in Österreich sehr angespannt. Großflächig herrscht die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier.

In den Bergen Tirols liegen verbreitet eineinhalb bis drei Meter Schnee, vereinzelt sogar rund vier Meter.

Die Menschen an Teilen der deutschen Nord- und Ostseeküste bereiten sich auf Sturmtief «Benjamin» vor. Am Dienstag wird eine Sturmflut in Hamburg, an Teilen der Küste Niedersachsens und Schleswig-Holsteins sowie in Bremen und Bremerhaven erwartet. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gab eine entsprechende Warnung für die deutsche Nordseeküste heraus.

So soll der Wasserstand in Hamburg-St. Pauli am frühen Abend voraussichtlich bei etwa 2 Metern über dem mittleren Hochwasser liegen, ebenso bereits am frühen Nachmittag in Bremerhaven, wie das Bundesamt mitteilte. An der niedersächsischen Küste werde das Nachmittagswasser örtlich sogar zwischen 1,75 und 2,25 Metern über dem mittleren Tidehochwasser auflaufen, teilte der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Am Dienstag sollen dann alle Fähren von und nach Wangerooge ausfallen.

Mit erhöhten Wasserständen war vielerorts schon in der Nacht zu Dienstag und in den frühen Morgenstunden zu rechnen. Auch auf den ostfriesischen Inseln und auf dem Festland wurden Vorbereitungen für eine Sturmflut getroffen. Ob auch das Emssperrwerk Gandersum geschlossen wird, sollte am Vormittag entschieden werden.

Seite teilen