Tschechien, Hoensko: Ein Feuerwehrmann im Einsatz bei einem Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz

Waldbrand wütet auch in Tschechien

1 000 Hektar in Böhmischer Schweiz betroffen

Trotz verstärkter Anstrengungen der Feuerwehr hat sich derWaldbrandim tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz weiter auf einer Fläche von rund 1000 Hektar ausgedehnt. "Wegen des anspruchsvollen Terrains schreiten die Arbeiten relativ langsam voran", sagte eine Sprecherin der Einsatzkräfte am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT.

Demnach waren rund 750 Feuerwehrleute im Einsatz. Aus ganz Tschechien waren am Wochenende zusätzliche Kräfte zusammengezogen worden, um den Einsatz zu intensivieren. Immer wieder werden neue Glutnester entdeckt. Der Nationalpark Böhmische Schweiz mit seiner Felsenlandschaft grenzt an die Sächsische Schweiz, wo es ebenfalls brennt.

Sechs Hubschrauber und fünf Löschflugzeuge kamen zum Einsatz, nachdem sich der morgendliche Nebel gelegt hatte. Acht Einsatzkräfte wurden bisher auf tschechischer Seite verletzt, mehrere davon schwer. "Das zeigt, dass wir uns wirklich in einem gefährlichen Gelände bewegen", sagte die Sprecherin.

Teile des Waldgebiets seien nur schwer zugänglich - darunter Gebiete an der deutsch-tschechischen Grenze und das sogenannte Tiefe Tal. Der Zutritt zu großen Teilen des Nationalpark-Gebiets wurde inzwischen verboten, um Schaulustige fernzuhalten. Die Polizei stoppte drei Wanderer in der Nähe des Prebischtors. Das Felsentor aus Sandstein gilt als Wahrzeichen des Nationalparks.

DerWaldbrandwar vor einer Woche ausgebrochen und gilt als einer der größten in der Geschichte des Landes. Es wird vermutet, dass menschliche Fahrlässigkeit zu dem Brand geführt hat.

Währenddessen halten auch die Brände in Deutschland Feuerwehren in Atem.

Brandenburg

Die Gefahr im Waldbrandgebiet im Süden Brandenburgs ist auch am siebten Tag nach Ausbruch des Feuers nicht gebannt. Die Einsatzkräfte im Elbe-Elster-Kreis wurden nach Angaben des Landkreises von 160 auf 250 aufgestockt. Sie kämpfen weiter auf 500 Hektar gegen Glutnester. Die Feuerwehren befürchten seit Tagen ein Aufflammen des Feuers. Etwas Hilfe brachte Regen, der den Boden etwa fünf Zentimeter tief durchfeuchtete, wie der Verwaltungsstab des Landkreises am Sonntagvormittag mitteilte. Die Niederschläge zeigten gleichzeitig heiße Stellen an den Randgebieten, weil sich dort besonders starker Qualm entwickelte.

Die sogenannte Großschadenslage bleibt auch am Sonntag bestehen; Anfang der Woche soll neu entschieden werden. Damit ist es möglich, Einsatzkräfte aus anderen Gebieten um Unterstützung zu bitten, weil eigene Kräfte die Lage allein nicht bewältigen können.

Sachsen

Auch beidem verheerendenWaldbrandim Nationalpark Sächsische Schweiz ist weiter keine Entspannung in Sicht - und dies könnte noch wochenlang so bleiben. Es habe nur 15 Minuten ergiebig geregnet, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Die einzige Wirkung sei gewesen, dass wegen des Niederschlags Rauch aus Glutnestern aufgestiegen sei und diese so sichtbar geworden seien. «Sollte sich die Wetterlage nicht ändern, gibt es keine Chance auf Besserung», sagte Kunz. Ein Ende des Einsatzes sei nicht in Sicht. "Wir rechnen nicht mehr in Tagen, wir rechnen in Wochen", sagte er. "Die Lage ist weiter angespannt."

In der bei Urlaubern beliebten Sächsischen Schweiz sind etwa 150 Hektar Wald von den Bränden betroffen - ein Gebiet fast so groß wie die Insel Helgoland.

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