Aus den Augen aus dem Sinn? So geht es wohl fast jedem von uns. So leicht ist das aber nicht. Wir sagen Euch, wo alles landet!
Mit einer Tonne Müll kann man etwa so viel Wärme erzeugen, wie mit 250 LiternHeizöl. Klingt gut. Trotzdem ist es besser, so wenig, wie möglich von dem anfallenden Müll verbrennen zu müssen. Denn 81% davon könnten weiterverwertet werden - also: nutzt die Möglichkeiten, die Ihr habt, um Müll nicht einfach nur wegzuschmeißen und den Flammen zu opfern!
Übrigens: auch beim Verbrennen fällt Müll an: Asche und Schlacke. Wenn eine Tonne Müll verbrannt wurde, bleiben rund 250 bis 350 kg Asche und Schlacke über. Und die müssen dann auch nochmal behandelt werden, weil sie - wie die Abfälle selbst – von äußerst unterschiedlicher Zusammensetzung sein können was den Gehalt an Mineralstoffen und Schwermetallen betrifft.Die Schlacke z. B. wird danngesiebt und gebrochen. Eisenschrott und Nicht-Eisenmetalle wie Aluminium, Kupfer und Messing werden von der Schlacke abgetrennt. Es wird viel geprüft und geguckt und nur, wenn die übrige Schlacke den vorgeschriebenen Anforderungen entspricht, kann sie z. B. als Zusatz-Baustoff in den Straßen- und Wegebau einsetzen.
Der Müll aus den Gelben Tonnen landet in Sortieranlagen, wo die Abfälle nach Materialart sortiert werden.
Die Anlagen unterscheiden zunächst zwischen Verpackungen aus Weißblech, Aluminium, Kunststoff und Verbundverpackungen. Die metallhaltigen Abfälle können nach der Sortierung relativ unproblematisch recycelt werden, etwa zu Aluminiumbarren und Stahl.
Bei Verpackungen aus Kunststoffen ist es schwieriger - und hier landet vieles dann adoch auch in der Verbrennung! Grundsätzlich gilt, je einheitlicher eine Verpackung stofflich zusammengesetzt ist, desto besser kann sie recycelt werden.
Zunächst werden die Abfälle nach Kunststofftyp sortiert. Das ist wichtig für den späteren Recyclingprozess, denn Plastik ist nicht gleich Plastik. Der Grundbaustein ist zwar in der Regel Erdöl oder Erdgas sowie vereinzelt nachwachsende Rohstoffe, beispielsweise Zuckerrohr, daraus lassen sich jedoch verschiedene Kunststoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften herstellen.
Die am häufigsten eingesetzten Kunststoffe sind – je nach gewünschter Eigenschaft der Verpackung – PP, PE, PS und PET. Oft sind Verpackungen aus verschiedenen Kunststoffsorten zusammengesetzt. Oder sie liegen in Verbunden vor, wie beispielsweise Getränkekartons, die aus mehreren Lagen Papier, Kunststoff und Aluminium bestehen. Darüber hinaus werden den Kunststoffen in der Regel so genannte Additive, also Zusatzstoffe, in Form von Farbstoffen, Weichmachern oder Stabilisatoren beigefügt. Diese begrenzen die Einsatzmöglichkeiten für das aus den Verpackungen gewonnene Recyclingmaterial (Rezyklat) in neuen Produkten gegenüber Primärkunststoffen deutlich.
Die werkstoffliche Zusammensetzung einer Verpackung entscheidet also maßgeblich darüber, ob sie recycelt werden kann oder in einer Müllverbrennungsanlage endet.
Aus einer Verpackung wird nur in seltenen Fällen wieder eine neue Verpackung. Meistens wird etwas Minderwertigeres daraus hergestellt und die ursprüngliche Funktion geht dabei verloren. Bei diesem sogenannten Downcycling werden beispielsweise aus Folienabfällen keine neuen Folien, sondern Mülltonnen, Bauzaunfüße oder Paletten.Besser wäre es, wenn durch das Recyling wieder hochwertige Produkte und Verpackungen hergestellt werden, die neues Material (Primärmaterial) ersetzen.
Aus Bioabfall kann Komposterde werden oder es werden sogennate "Gärreste" für die Landwirtschaft oder den Gartenbau gewonnen. Denn Bioabfälle sind eine hervorragende „Nahrung“ für Biogasanlagen. Hier wird zum Energie erzeugt und es fallen auch noch diese Gärreste ab, die dann z. B. als Dünger in die Landwirtschaft gehen.