Einen Tag nach dem Ausbruch des Vulkans von White Island am 9. Dezember, ist die Ostküste Neuseelands von einem Erdbeben der Stärke 5,3 erschüttert worden.
Sein Epizentrum lag nach Angaben des nationalen Geologischen Gefahrenüberwachungssystems Geonet nahe der Stadt Gisborne auf der Nordinsel. Das Beben konnte den Angaben zufolge auch im 180 Kilometer südlich gelegenen Whakatane gespürt werden. Diese Stadt ist nur 50 Kilometer von der Vulkaninsel White Island entfernt.
Dort waren am Montag bei einem plötzlichen Ausbruch mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen waren - für weitere acht Vermisste gab es kaum noch Hoffnung.
Geonet teilte mit, das Erdbeben habe nicht mit diesem Ausbruch zu tun.
Die Polizei hat nach dem Vulkanausbruch Ermittlungen zum Hergang der Katastrophe eingeleitet. Dabei geht es auch um die Frage, ob Todesfälle und Verletzungen hätten vermieden werden können. Mindestens acht Menschen werden auf der Vulkaninsel White Island noch vermisst, mindestens fünf Todesopfern sind zu beklagen.
Der Polizei zufolge gibt es praktisch keine Hoffnung mehr, dass sie noch am Leben sind. 31 Menschen liegen mit teils schweren Verbrennungen in Krankenhäusern. Mehrere schweben in Lebensgefahr.
Das Auswärtige Amt bestätigt, dass sich unter den Verletzten auch deutsche Touristen befinden. Keine Erkenntnisse habe man derzeit, dass es deutsche Todesopfer gibt.
Unter den Todesopfern sind nach Medienberichten auch zwei ausgebildete Führer, die die Gruppe am Montag auf die Insel begleiteten. Der Vulkan von White Island - etwa 50 Kilometer von der Küste entfernt im Pazifik - ist Neuseelands aktivster Vulkan. Trotz verstärkter Aktivität war er auch in den vergangenen Wochen immer wieder Ziel von Ausflugsbooten. Pro Jahr wird die Insel von etwa 10000 Menschen besucht.
Zu Kritik an den Rettungsarbeiten sagte ein Polizeisprecher: «Wir glauben absolut, dass jeder, der am Montag von der Insel gebracht werden konnte, auch gerettet wurde.» Mehrere der Verletzten werden in Kliniken behandelt, die speziell für Brandopfer eingerichtet sind. Ein Sprecher des neuseeländischen Gesundheitsministeriums sagte, möglicherweise würde nicht alle überleben. Mehr als 20 Verletzte seien in kritischem Zustand.