Spargel

Vor Ende der Spargelsaison: Vorläufige Bilanz

Sachsen-Anhalts Landwirte mit gemischten Ernteergebnissen

Noch gut eine Woche bis zum Ende der Spargelsaison 2019.Sachsen-Anhalts Landwirte ziehen eine gemischte vorläufige Bilanz.

Spargelbäuerin Antje Hindorf aus dem Geiseltal sagte, sie gehe von einem Minus von 20 bis 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Das liege an der Trockenheit vom letzten Jahr. «Die Preise waren relativ stabil, das hat den Rückgang etwas aufgefangen», sagte sie. Kritisch sieht sie die Preispolitik einiger großer Anbauer mit Aktionen und Angeboten. Das verwässere die Preise. Ihr Betrieb werde sich noch stärker auf die Direktvermarktung konzentrieren.

Von einem Minus von 30 bis 35 Prozent geht Spargelbauer Klaus Heinl aus. Zudem sei die Kauflaune der Verbraucher eher zurückhaltend gewesen, konstatierte er. Er sei mit der Saison eher nicht zufrieden. «Es hätte besser sein können», sagte Heinl.

Nach einem wetterbedingt komplizierten Start sei die Ernte dann gut gelaufen, sagte André Stallbaum vom Stendaler Scheunenladen. «Das hat gepasst, wir haben genauso viel gestochen, wie die Kunden gekauft haben.»

Wie konkret die Ernte im Jahresvergleich ausfallen werde, könne er noch nicht abschließend sagen. «Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden», sagte Mathias Mösenthin aus Deetz. «Es war allerdings spürbar, dass das Vorjahr die Anlagen gestresst hat», sagte er. Es seien mehr dünnere Spargelstangen geerntet worden als sonst. Mösenthin hält einen Preis zwischen 4 und 6,50 pro Kilo im Durchschnitt für deutlich zu gering. «Der Preis, den wir im Verkauf erzielen, spiegelt nicht die Produktionskosten wider», sagte er.

Zu den großen Spargelbetrieben in Sachsen-Anhalt gehört die Agrargenossenschaft Hohenseeden in der Altmark mit 140 Hektar. Davon mussten diesmal 20 Hektar aus dem Ertrag genommen werden. «Wegen der Trockenheit war der Spargel hier nicht erntefähig», sagte Geschäftsführer Patrick Wolter. Auf den beregneten Flächen war die Ernte gut und die Qualität stimmte.

Traditionell markiert der Johannistag am 24. Juni das Ende der Spargelsaison. Dann bekommen die Pflanzen Zeit, um sich bis zur nächsten Ernte zu regenerieren.

Im vorigen Jahr wurden in Sachsen-Anhalt 2800 Tonnen Spargel auf 500 Hektar Fläche geerntet. Bundesweit waren es 129 600 Tonnen auf 23 100 Hektar. Die größten Spargelgebiete liegen in Niedersachsen, gefolgt von Brandenburg und Bayern.

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