Der ein oder andere Reisende am Leipziger Hauptbahnhof dürfte bei diesem Ziel nicht schlecht gestaunt haben: Statt nach Chemnitz fuhr ein Regionalexpress am Freitagnachmittag nach Karl-Marx-Stadt - so zumindest kündigte es die Anzeigetafel am Gleis so an.
«Ein Mitarbeiter wollte das historische Bild vervollkommnen», sagte ein Sprecher der Bahn am Montag. Denn nicht nur der einstige Name von Chemnitz, sondern auch die Lokomotive erinnerte an frühere Zeiten. Die Mitteldeutsche Regiobahn, die die Züge auf der Strecke betreibt, habe an den RE6 eine alte Reichsbahnlok angehängt.
Laut Bahnsprecher ist das Modell früher tatsächlich auf dieser Strecke eingesetzt worden. In Anspielung daran habe ein Mitarbeiter kurzerhand die Anzeige manuell geändert - und so auch den Reisenden ins Gedächtnis gerufen, dass Chemnitz zu DDR-Zeiten knapp 40 Jahre lang Karl-Marx-Stadt hieß. Für gewöhnlich werde die Anzeigetafel dem Fahrplan entsprechend automatisch bespielt, erklärte der Bahnsprecher. Manuelle Änderungen seien aber immer möglich.
Welche Konsequenzen der Spaß für den Mitarbeiter hatte, ließ der Sprecher offen.