Eine Frau und ein Mann im Rollstuhl gehen mit Plakaten „Unschuldige behinderte Menschen töten. Warum?“ und „Unser aufrichtiges Beileid“ zum Eingang der Einrichtung des diakonischen Anbieters Oberlinhaus.

Vier tote Patienten in Potsdamer Pflegeeinrichtung

Nach demFund von vier Toten in einer diakonischen Einrichtung des Vereins Oberlinhausin Babelsberg/Potsdam gilt eine Mitarbeiterin im Pflegebereich des Thusnelda-von-Saldern-Haus (Wohnheim)als dringend tatverdächtig.

Wie die Polizei in der Nacht zum Donnerstag weiter mitteilte, wurden die vier Menschen in verschiedenen Krankenzimmern einer Station mit tödlichen Verletzungen gefunden. Die vierhaben schwere Schnittverletzungen an der Kehle aufgewiesen. Ob dies ursächlich für den Tod war, war am Donnerstag allerdings zunächst ungeklärt. Eine weitere Person wurde schwer verletzt.

Die verdächtige Frau im Alter von 51 Jahren wurde festgenommen. Zum möglichenMotiv für das Tötungsdelikt liegen denAngaben zufolge bislang keine Informationen vor. Laut Informationen der Zeitung Potsdamer Neuesten Nachrichten hat eine Mordkommissionder Polizeidirektion Westunter Leitung der Staatsanwaltschaft Potsdam die Ermittlungen zum Verdacht eines "vorsätzlichen Tötungsdelikts" übernommen.Das AmtsgerichtPotsdamwies sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Donnerstag in ein psychiatrisches Krankenhaus ein. Die Frau schweigt bisher zur Tat.

Schweigeminute

Nach der Gewalttathat die Einrichtung mit einer Andacht der Opfer gedacht. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD)und der Landesbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, waren am Donnerstag ebenfalls dabei. Sie legten vor dem Wohnheim, dem Thusnelda-von-Saldern-Haus, Blumen nieder und verharrten dort in einer Schweigeminute.

Danach gingen sie schweigend auf das Gelände des diakonischen Vereins Oberlinhaus zur Andacht in der Oberlinkirche inPotsdam-Babelsberg. Andere Teilnehmer der Andacht, darunter Familien, wurden vom Sicherheitspersonal auf das Gelände gelassen.

Seite teilen