Viele Anträge auf Baukindergeld

Kritik an fehlendem Neubau

Das Baukindergeld wird nach Angaben der KfW-Bank gut angenommen. Auch in Ostdeutschland gibt es zahlreiche Anträge. Sachsen führt die Liste mit 5153 Anträgen an. Gefolgt von Brandenburg (4431), Sachsen-Anhalt (3398) und Thüringen (2998). In Berlin wurde 1671 Mal Baukindergeld beantragt.

In ganz Deutschland gingen bis Ende Juni 112265 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 2,3 Milliarden Euro ein, wie KfW-Sprecherin Sybille Bauernfeind sagte. Die meisten Anträge kommen aus Nordrhein-Westfahlen (24719).

Mit dem Baukindergeld sollen sich Familien beim Kauf oder Bau eines eigenen Haus oder einer Wohnung unterstützt werden. Dafür winkt ein staatlicher Zuschuss von 1200 Euro je Kind und Jahr. Damit sollte der Wohnungsbau angekurbelt werden.

An dem Projekt gibt es aber deutliche Kritik. Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, sagte, der überwiegende Teil des Geldes fließe in schon bestehende Immobilien. «Damit wird also bislang der Eigentumserwerb, nicht jedoch der Wohnungsbau gefördert.»

Ähnlich sieht das Claus Deese, Geschäftsführer beim Mieterschutzbund: «Das eigentliche Ziel, nämlich Wohnungsprobleme in den Großstädten zu bekämpfen, erfüllt man damit nicht.» Stattdessen könne die Überführung von Miet- in Eigentumswohnungen die Preise für Wohnraum weiter in die Höhe treiben. Zudem komme die Förderung hauptsächlich Mittelverdienern zugute, die ohnehin planen, zu bauen oder zu kaufen.

Für Mitte September hat die KfW-Bank zum einjährigen Bestehen des Baukindergelds eine Auswertung des ersten Jahres angekündigt.

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