Zu kaum einem Künstler wurde so viel geforscht wie zu Albrecht Dürer. Doch noch immer ist der Nürnberger Meister für Überraschungen gut: Auf einem spätgotischen Flügelaltar in Crailsheim wurde möglicherweise ein frühes Werk von ihm entdeckt. Nicht nur für die Stadt in Baden-Württemberg wäre das eine Sensation.
"Es wäre ein Riesenschritt für die Dürer-Forschung", sagt Matthias Weniger vom Bayerischen Nationalmuseum in München. Denn das würde ein neues Licht auf die Lehrjahre Dürers werfen. Nach Ansicht von Weniger und anderen Experten könnte Dürer Teile eines Tafelbildes des Altars gemalt haben. Der Stil und die Maltechnik sprechen demnach dafür.
Mehr Erkenntnisse könnte eine Untersuchung des Altars mit Infrarot bringen. Die technische Ausrüstung dafür besitzt das Institut für Kunsttechnik und Konservierung am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, sagt der Dürer-Kenner Benno Baumbauer. "Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir das langfristig angehen."