Das neue Jahr hat begonnen und dies an vielen Orten, auch durch das Verbot des Böllerverkaufs, erneut ruhiger als vor der Corona-Pandemie. Trotzdem waren Böller zu hören und Raketen zu sehen, Teile davon stammten mutmaßlich aus Restbeständen oder illegalen Quellen.
In Hennef bei Bonn kostete das Hantieren mit vermutlich selbstgebauten Böllern kostete einem das Leben. Die tödliche Tragödie in Hennef ereignete sich laut Polizei bei einer privaten Silvesterfeier von zehn Leuten. Kurz nach Mitternacht habe es einen sehr lauten Knall gegeben und zwei Männer hätten schwer verletzt am Boden gelegen. Für einen 37-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, ein 39-Jähriger kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik.
In Leipzig wurde ein Mann beim Zünden eines vermutlich ebenfalls selbstgebauten Böllers lebensbedrohlich verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte.
Im Leipziger Viertel Connewitz gab es Auseinandersetzungen, 300 bis 500 Menschen versperrten neben einem brennenden Einkaufswagen die Straße. Die Polizei rückte mit verstärkten Kräften an. Gegen 2.00 Uhr sei die Lage wieder unter Kontrolle gewesen. Es habe keine Verletzten gegeben. Dennoch schätzte die Polizei die Lage "ruhiger als sonst" ein. Vor zwei Jahren hatte es dort schwerere Ausschreitungen gegeben.
Einen Polizeieinsatz gab es auch in Magdeburg in der Großen Diesdorfer Straße. Hier haben mindestens 5 Unbekannte einen Weihnachtsbaum, Sperrmüll und Baustellenabsperrungen angezündet.
Ein Vater rief zu Hause an, da er nach auswärtigem Alkoholkonsum abgeholt werden wollte. Sein 12-Jähriger Sohn nahm unbemerkt die Autoschlüssel, holte ihn mit dem PKW ab und fuhr den Mann wohlbehalten nach Hause. Zeugen hatten dies bemerkt und alarmierten die Polizei
Magenschmerzen und Übelkeit plagten am Silvesterabend vier Personen bei einer privaten Feier in einem Ortsteil von Weißenfels nach dem Genuss von Plätzchen, die mit Betäubungsmitteln angereichert waren. Sie wurden vor Ort medizinisch behandelt. Die noch vorhandenen Plätzchen wurden sichergestellt und gegen die Bäckerin Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erstattet.
Gegen 23:30 Uhr kam es in Wernigerode zu einem Balkonbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Kopernikusstraße.
Nach Aussagen eines Zeugen soll kurz vor Brandausbruch eine Silvesterrakete auf einen Balkon in der 5. Etage geflogen sein. Daraufhin soll es zu einer Rauchentwicklung gekommen sein. In der weiteren Folge griff das Feuer auf die Wohnung eines 22-jährigen Mannes über und zerstörte diese teilweise. Anwesende Bewohner wurden evakuiert. Es wurde niemand verletzt. Der Sachschaden wurde auf ca. 100.000 € beziffert. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Zur Ermittlung der Brandursache kommt die Kriminalpolizei des Polizeireviers Harz zum Einsatz.
Die Polizei sucht nun Zeugen, die Angaben zum Verursacher machen können. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Harz unter der Telefonnummer 02941/674 – 293 entgegen.
In Berlin fand die traditionelle Silvestershow am Brandenburger Tor unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dennoch versammelten sich in der Nähe um Mitternacht "mehrere Tausend Menschen", wie Polizeisprecher Thilo Cablitz sagte.
Viele von ihnen hätten den Jahreswechsel am Brandenburger Tor feiern wollen und seien auf dem Boulevard Unter den Linden zu nah beieinander gestanden. Beamtinnen und Beamte haben die Menschen aufgefordert, das Gebiet zu verlassen, die Menschenmenge habe sich nach und nach aufgelöst.