Die Hauptdarsteller das Stückes "Wohin mit Winnetou? Der edle Wilde in unserem Wohnzimmer" stehen auf der Bühne, er versucht eine Weinflasche zu öffnen während sie ihn genervt anschaut

Rathenow: Wohin mit Winnetou? Der edle Wilde in unserem Wohnzimmer

Veranstaltungsort:Grundschule Am Weinberg, 14712 Rathenow, Schulplatz 3Anfahrt
Datum der Veranstaltung:13.12.2023
Beginn:19:00 Uhr
Eintritt:kostenlos
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Indianerspielen im Kindergarten – Verboten? Weiße Schauspieler als Native Americans – rassistisch? Karl-May-Filme – verdeckte Ausbeutung einer fremden Kultur? Ist bald endgültig Schluss mit lustig? Wird demnächst alles gecancelt? Winnetou an den politisch-korrekten Marterpfahl? Und was darf man überhaupt noch sagen? „Wohin mit Winnetou? oder Der edle Wilde in unsere Wohnzimmer“ ist ein Stück über Cancel-Culture, kulturelle Aneignung und die Geschichte des Kolonialismus. Und über Karl May. 

Winnetou und Old Shatterhand waren als Helden der 60-er Jahre ideale Identifikationsfiguren. Doch sie waren in Wirklichkeit nichts anderes als der Spiegel der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Irritiert stellen wir heute fest, dass wir sie geschaffen haben und dass die Native Americans damit nichts zu tun haben - und unsere Identifikationsfantasien kritisieren oder gar als rassistisch wahrnehmen. 

Viele kleine Karnevals-Indianer sind als Erwachsene nun empört, dass ihr unschuldiges Spiel falsch gewesen sein soll und nichts mit der Realität zu tun hatte. Kein Indianerkostüm mehr im Kindergarten, keine Karl-May-Festspiele mehr in Bad Segeberg? Aber gehört dieser imaginierte Winnetou nicht gerade zu unserem Kulturgut? Schließlich hat ihn doch ein Autor aus dem sächsischen Radebeul erfunden. Was macht ein Schauspieler heute, wenn ihm eine Rolle in Bad Segeberg angeboten wird? 

„Wohin mit Winnetou? oder Der edle Wilde in unserem Wohnzimmer“ ist ein zuweilen ernster, meist aber urkomischer Vater-Tochter-Dialog über kulturelle Aneignung, über Sensibilität und Sprache, über Vielfalt und Unterschiede, über ein Miteinander der Gemeinsamkeiten. Die Theaterperformance greift die aktuellen Diskussionen über Cancel-Culture auf, verbindet sie mit Texten von Karl May und untersucht unser Verhalten und unser Verhältnis zum Anderen - ohne Zeigefinger, aber mit viel Humor.  

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