Facebook

US-Staaten verklagen Facebook

Der Facebook-Konzern zählt monatlich 2,74 Milliarden aktive Nutzer. Etwa jeder dritteBewohner unseres Planeten nutzt Facebook, WhatsApp und Instagram.Doch nun muss sich das Unternehmen in den USA vor Gericht stellen. Der Vorwurf: Facebook hat sich ein illegales Monopol aufgebaut. Kläger sind die Bundeshandelskommission (FTC) und eine von der New Yorker Justizministerin Letitia James angeführte Gruppe von 48 US-Bundesstaaten.

Vorwürfe wegen Monopol-Aufbau

Facebook habe immense Geldbeträge aufgebracht, um die Konkurrenz (WhatsApp und Instagram) bzw. kleine Unternehmen aufzukaufen. Die Übernahmen des Fotodienstes Instagram (2012 für 1 Milliarde Dollar) und des Chatdienstes WhatsApp (2014 für 22 Milliarden Dollar) stehen dabei besonders im Vordergrund. Die Übernahmen lösten damals keinen Widerspruch der Regulierer in den USA aus. Dabei hatten Kritiker argumentiert, dass Facebook sich damit Konkurrenten einverleibt habe, die dem Konzern hätten gefährlich werden können.

Auch die EU-Kommission hatte die WhatsApp-Übernahme ohne Bedenken freigegeben. Facebook musste später jedoch eine Strafe an die EU zahlen, weil irreführende Angaben gemacht wurden und anschließend doch eine Zusammenführung der Nutzerdaten von beiden Plattformen stattfand.

Auswirkungen und Erfolgschancen

In der Klage wird als eine mögliche Maßnahme vorgeschlagen, Facebook zum Verkauf einzelner Geschäftsbereiche zu zwingen. Das könnte sich allerdings sehr schwierig gestalten, da der Konzern in den vergangenen Jahren bereits die technische Infrastruktur hinter den einzelnen Plattformen enger zusammengeführt hat.

Die Klage gegen Facebook kam nicht überraschend. Internetkonzerne wurden im Heimatmarkt USA lange Zeit nur sehr lasch reguliert. Zuletzt scheint die Stimmung aber umgeschlagen zu sein. Die gigantische Marktmacht von Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon oder Microsoft gerät immer mehr ins Visier der Behörden. Erst im Oktober nahmen die US-Regierung und elf Bundesstaaten den Internet-Riesen Google mit einer Wettbewerbsklage ins Visier. Auch die EU hat Google längst im Visier, doch bisher ohne Konsequenzen.

Seite teilen