Umzug von Landesweingut wohl vom Tisch

Bohrungen für Neubau

Das Landesweingut Kloster Pforta in Bad Kösen zieht wohl doch nicht um. Stattdessen sei am bisherigen Sitz des Unternehmens ein Neubau geplant. «Wir wollen das hier machen», sagte Geschäftsführer Fritz Schumann. Der Betrieb liegt direkt an einem Ufer der Saale. Bei dem verheerenden Hochwasser von 2013 waren Anlagen und Gebäude schwer beschädigt worden. Der Betrieb wurde wieder aufgenommen. Dem folgten Pläne und ein Architektenwettbewerb für den Umzug des Weingutes auf das Gelände der ehemaligen Gärtnerei des früheren Klosters Pforta vor den Toren vonNaumburg. Diese erwiesen sich vom Baugrund und finanziellen Aufwand her als nicht machbar, wie Schumann sagte.

An den Saalhäuser Weinbergen von Bad Kösen soll nun der Neubau höher und weiter weg vom Ufer des Flusses als der bisherige Firmensitz entstehen. Derzeit laufen dafür Bohrungen von Experten zum Baugrund. «Das sieht alles sehr gut aus, es ist trocken», sagte Schumann. Ideen von Architekten für den neuen Betrieb gebe es auch. «Ich hoffe, dass wir Mitte November mehrere konkrete Vorschläge auf dem Tisch haben werden», sagte er. Ziel sei es, möglichst bald mit den Bauarbeiten anfangen zu können. Die Höhe der Kosten für den Neubau sei aber noch unklar. Schätzungen gehen den Angaben nach bisher von 10 bis 20 Millionen Euro aus.

Das Landesweingut im Burgenlandkreis hat eine 850-jährige Geschichte. Es hat derzeit eine Anbaufläche von 50 Hektar, beschäftigt 28 Mitarbeiter und Saisonkräfte für die Lese. Der Jahresumsatz liegt bei 2,3 Millionen Euro, wie Schumann sagte. Weiß- und Rotweine prägen das Sortiment. Rund 300 000 bis 400 000 Flaschen Wein werden pro Jahr im Landesweingut Kloster Pforta hergestellt. Die Trauben wachsen an Rebstöcken in Weinbergen mit überwiegend terrassenförmigen Lagen. Sie prägen das Saale-Unstrut-Tal wie Burgen und frühere Klosteranlagen.

Seite teilen