Gefängniszelle

Uchtspringe: Überfüllter Maßregelvollzug wird erweitert

Platz für mehr straffällige Patienten

In Sachsen-Anhalt wird mehr Platz im überfüllten Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter geschaffen. In der Einrichtung in Uchtspringe im Kreis Stendal ist ein historisches Gebäude grundsaniert und mit einem Anbau ergänzt worden, wie die Salus gGmbH am Mittwoch, 15. November 2023mitteilte. Knapp 4,3 Millionen seien in das Bauprojekt geflossen. Es entstand eine Station mit Ein- und Zweibettzimmern für bis zu 20 Patienten. Im Anbau ist Platz für Funktions- und Diensträume, etwa für die fachärztliche Behandlung. Die symbolische Schlüsselübergabe ist den Angaben zufolge am Montag, 20. November geplant.

Der Maßregelvollzug in Uchtspringe hat laut Salus eine Kapazität von 264 Plätzen, davon 76 in der Außenstelle Lochow. Untergebracht seien insgesamt 295 Patienten. «Die bevorstehende Inbetriebnahme des Hauses 33 sorgt für erste Entlastung», hieß es. Ein weiteres Bauprojekt in Uchtspringe soll im Sommer 2024 beginnen. Dann sollen für rund 54,7 Millionen Euro vier Stationen mit insgesamt 66 Plätzen sowie Funktions-, Neben- und Büroräumen entstehen. Die Inbetriebnahme ist für 2027 anvisiert. Auch im Maßregelvollzug Bernburg (Salzlandkreis), in dem suchtkranke Straftäter untergebracht sind, läuft aktuell eine Erweiterung.

Im Maßregelvollzug werden verurteilte Straftäter untergebracht, die aufgrund ihrer Sucht oder psychischen Erkrankungen therapiert werden sollen und nicht ins Gefängnis müssen. Die Gerichte haben in den zurückliegenden Jahren immer mehr Straftäter in den Maßregelvollzug geschickt, der deshalb überfüllt ist. Weil die Patienten beispielsweise immer häufiger mehrere Suchterkrankungen und psychische Probleme mitbringen, dauern die Aufenthalte auch länger.

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