Der ostdeutsche GlasfasernetzbetreiberEnviaTelwill in den kommenden Jahren rund 80 000 Haushalte ans schnelle Internet anschließen. Dabei geht es um Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde. Geplant seien hierfür Investitionen von mehr als 350 Millionen Euro bis 2026, sagte Geschäftsführer Stephan Drescher am Mittwoch in Markkleeberg bei Leipzig. Davon profitieren allerdings fast ausschließlich Kommunen in Sachsen wie Pegau, Markranstädt und Zwenkau im Raum Leipzig sowie etwa 20 Gemeinden im Erzgebirge.
Die Tochter des EnergieversorgersEnviaM betreibt ein rund 6600 Kilometer langes Glasfasernetz in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Ostthüringen. Darüber bietet es nach eigenen Angaben etwa 40 000 Unternehmen in rund 350 Gewerbegebieten schnelles Internet. Zudem hat das Unternehmen im Herbst einen Internetknoten in Leipzig in Betrieb genommen, der ausgebaut werden soll. Laut Drescher sorgt er für schnellere und stabilere Anbindung an die weltweiten Datennetze. Dabei gehe es vor allem um Anwendungen in Echtzeit etwa in der Telemedizin oder beim autonomen Fahren. Auch private Nutzer profitierten etwa mit Blick auf Streaming-Dienste und Online-Gaming.
In diesem Jahr willEnviaTelauch in zahlreichen Industrie- und Gewerbegebieten das Netz erweitern und verdichten. Als Schwerpunkte wurden Finsterwalde (Brandenburg), Markranstädt und Borna (Sachsen), Querfurt und Südliches Anhalt (Sachsen-Anhalt) sowie Schmölln (Thüringen) genannt. Insgesamt werde das Investitionsvolumen dieses Jahr auf etwa 100 Millionen Euro etwa vervierfacht (2022: 27,3 Mio). Dabei ist das Unternehmen mit Sitz in Markkleeberg bundesweit auch beim Anschluss von Mobilfunkmasten ans Glasfasernetz aktiv.
Der Umsatz ist 2022 auf 68,1 Millionen Euro gesunken (Vj. 69,5 Mio). Drescher machte dafür einen Rückgang im Geschäft als interner Dienstleister für dieEnviaM-Gruppe verantwortlich. In allen anderen Bereichen seien die Erlöse deutlich gestiegen. Der Jahresüberschuss lag bei 153 000 Euro nach einem Minus von 26 000 Euro im Jahr zuvor. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 19 auf 233 plus 15 Auszubildende.