Trotz der verbreiteten Trockenheit bergen die Stauseen im Harz derzeit große Trinkwasser-Reserven. Die Talsperren der Harzwasserwerke seien zu 71 Prozent gefüllt, das bedeute einen Gesamtvorrat von 129 Millionen Kubikmetern Wasser, teilten die Harzwasserwerke mit. Auch im Fall eines erneut trockenen Sommers sei die Trinkwasserversorgung für weitere Monate sicher. Mitte März lag der Füllungsgrad nach ergiebigem Regen bei 82 Prozent, das entsprach rund 150 Millionen Kubikmetern Wasser in den Stauseen.
Im April regnete es im Harz wieder extrem wenig - nur 25 Prozent der mittleren Monatsmenge. Wegen des trockenen Boden fließe das Wasser bei leichtem Regen nicht ab und erreiche die Talsperren nicht, teilten die Harzwasserwerke mit. Der Mittelwert des Füllungsgrads der vergangenen 30 Jahren liege bei 80 Prozent - bezogen auf den aktuellen Zeitpunkt.
Ende Januar hatten die Harzwasserwerke eine angespannte Lage beklagt. Wegen des bis dahin zu trockenen Winters befanden sich zu diesem Zeitpunkt 20 Millionen Kubikmeter weniger Wasser in den Stauseen als im langjährigen Mittel, der Füllungsgrad der sechs Talsperren lag nur noch bei 55 Prozent. Die Harzwasserwerke versorgen weite Teile Niedersachsens und Bremens mit Trinkwasser.
Unklar sei vor der Urlaubszeit, ob sich die Coronavirus-Pandemie auf die Füllstände auswirken wird, hieß es. Nach dem von der Bundesregierung im März verordneten Shutdown habe die Industrie weniger Wasser abgenommen. Allerdings hätten die Menschen die Osterferien zu Hause verbracht und mehr Wasser verbraucht. «Wenn die Menschen aufgrund des Coronavirus im Sommer nicht in den Urlaub fliegen können, wird auch der Wasserverbrauch steigen», sagte Christoph Donner, der Technische Geschäftsführer der Harzwasserwerke.