Der Ökolandbau breitet sich in Sachsen-Anhalt weiter aus. Rund 105 600 Hektar seien 2019 ökologisch bewirtschaftet worden, teilte Umweltministerin Claudia Dalbert am Donnerstag, 16. April 2020 mit. Damit stieg die Fläche im Vergleich zum Vorjahr demnach um 11 700 Hektar oder knapp 12,5 Prozent. «Dieser Zuwachs ist eine Erfolgsgeschichte.», sagte die Grünen-Politikerin. 2018 waren noch knapp 21 000 Hektar an Öko-Äckern und -Feldern entstanden. Das Umweltministerium begründet das mit einer damals höheren Förderung.
Die Zahl der Bio-Betriebe entwickelte sich laut den Zahlen des Ministeriums ähnlich: Auch hier gab es einen deutlichen Anstieg, der jedoch ebenfalls fast nur halb so hoch ausfiel wie 2018. So waren dem Ministerium zufolge am 31. Dezember des vorigen Jahres 621 ökologische Erzeuger im Land bekannt - 55 mehr als im Jahr zuvor. 2018 waren noch 103 neue Öko-Erzeuger hinzugekommen. Insgesamt, also mit Vermarktungs- und Verarbeitungsbetrieben sowie Futtermittelherstellern, gab es 2019 in Sachsen-Anhalt laut Ministerium 859 Öko-Unternehmen. Der Anteil der Ökobauern an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Unternehmen des Landes lag im Vorjahr bei 14,7 Prozent.
Ziel der Landesregierung ist, dass jeder fünfte Hektar der landwirtschaftlichen Flächen des Landes ökologisch bewirtschaftet wird. Bislang ist es nicht einmal jeder zehnte - trotz des konstanten Ausbaus der vergangenen Jahres bestellten die Bauern im Land im vergangenen Jahr nur etwa 9,1 Prozent der Äcker und Felder im Land nach den Bio-Regeln. Dalbert ist dennoch zuversichtlich und betont die Erfolge der vergangenen Jahre. So habe die Fläche für den Ökolandbau seit Regierungsantritt der Kenia-Koalition 2016 um 70 Prozent zugenommen. «Schritt für Schritt kommen wir unserem Ziel von 20 Prozent Ökolandbau in Sachsen-Anhalt näher», sagte Dalbert.
Die ökologische Landwirtschaft könne Deutschland dabei helfen, seine Klimaziele zu erreichen, betonte sie. «Bei einer weiteren Ausdehnung des Ökolandbaus auf 20 Prozent der Agrarfläche Deutschlands können laut vorliegenden Messdaten aus Langzeitversuchen bis zu 3,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden», so die Ministerin. Das seien rund 12 Prozent der aktuellen Bodenemissionen aus der Landwirtschaft. Das würde aber nur funktionieren, wenn die Verbraucher die Bio-Lebensmittel auch nachfragten. «Allein eine Umstellung auf Ökolandbau reicht nicht», sagte Dalbert. «Wir brauchen ebenso dringend eine Wende zur nachhaltigen Ernährung und eine drastische Reduktion der Lebensmittelabfälle.»
Der Verein BioHöfeGemeinschaft Sachsen-Anhalt hat eine Internetseite aufgelegt, auf der sie alle Adressen sammeln, die "Bio" arbeiten und vertreiben. Hier findet Ihr: