Leipzig. "40 Trips around the Sun" hat die US-amerikanische Band TOTO ihre aktuelle Welttour getauft. Eine Hommage an ihr erstes Album, das mit Hits wie "Hold The Line", "I'll Supply The Love" und "Georgy Porgy" 1978 erschien. Eigentlich gründete sich die Band aber schon 1976. Sei's drum. Etwa 40 Millionen Tonträger haben die Musiker bis heute verkauft. Dann stimmt es auch wieder mit der Jubiläumszahl.
Seit die Rockband 2010 wieder zusammengefunden hat, gehört sie zu den verlässlichsten Größen im Musikbusiness. Mit zwei Rhythmusabteilungen, zwei Keyboards, E-Gitarre, Bass und mehreren Sängern bilden sie auch im ausverkauften Haus Auensee ein akustisches Bollwerk gegen das Vergehen der guten alten (Rock)Zeit. Wer TOTO schon mehrmals live erlebt hat, weiß dass die Jungs auf der Bühne nahezu Studioklangqualität abliefern können. Insofern ihre Mitstreiter am Mischpult ganze Arbeit machen und die Konzertstätte dies auch wirklich hergibt. Auch im Auensee bedurfte es gestern einer Eingewöhnungsphase. Aber spätestens im Unplugged-Showteil bewiesen die acht Musiker, dass sie allesamt Meister ihres Faches sind.
Das wiederum ist auch kein Geheimnis. Allein Gitarrist Steve Lukather spielte schon für Weltstars wie Michael Jackson, Elton John, Eric Clapton und Paul McCartney, sein Name soll auf 500 Alben stehen. Und auch die beiden anderen Originalmitglieder David Paich und Steve Porcaro (Tasteninstrumente), zählten in den späten Siebzigern und Achtzigern zu den angesagtesten Session-Musikern der Welt. Songschreiber und Studiomusiker waren TOTO-Solisten auch für Diana Ross, Mick Jagger oder Pink.
Doch zurück zum Leipziger Konzert. Gleich mit dem zweiten Titel der insgesamt 25 Titel umfassenden Setliste wurde es heiß im Saal, während draußen die Frostgrade ständig zulegten. Klar: "Hold The Line" ist ein Klassiker, jeder der Anwesenden konnte ihn mitsingen. Am Ende ihres über zweistündigen Konzerts, vor einer allerletzten Zugabe, spielen TOTO dann endlich "Africa". Sicher eines der bekanntesten Lied der Rock-Historie. Keyboarder David Paich soll 1982 Fernsehbilder von hungernden Kindern in Afrika gesehen haben. Das bedrückte ihn so, dass er angeblich in nur zehn Minuten am heimischen Klavier die Melodie entwickelte und somit einen Welthit schuf. Und auch 36 Jahre später feiern die Fans diesen Song wie keinen anderen an diesem Abend.