Der richtige Schulranzen

Tipps: Darauf solltet Ihr unbedingt achten!

Auchwenn es noch ein wenig hin ist, Schulanfänger fiebern jetzt schon dem Sommer entgegen. Heißt für alle Eltern: die Suche nach dem richtigen Schulranzen geht los. Da den richtigen zu finden, ist aber gar nicht so einfach.

Ein Ranzen muss richtig passen - das heißt: richtig am Rücken anliegen! Die Kinder müssen einen Ranzen ausprobieren, weil ja jedes Kind eine andere Haltung, eine andere Anatomie hat. Eine Faustregel besagt, dass der Schulranzen so 10% des Körpergewichts des Kindes wiegen darf.

Moderne Ranzen haben oft schon Luftpolster an den Trägern, die das Tragen leichter machen sollen. Aber auch gegen Hartschalenranzen sind ok, solang das Kind keine Druckstellen spürt und sich mit dem Ranzen wohlfühlt.

Und dann müsst Ihr Eure Kinder beim Ranzentragen beobachten. Viele Kinder tragen ihn nämlichschnell mal nur "über dieSchulter". So können Rückenschmerzen auftreten, weil durch das einseitige Tragen Muskelgruppen überlastet werden.

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Darauf solltet ihr achten:

  • Der Nacken: Der Ranzen sollte immer aufrecht getragen werden. Neigt sich der Kopf nach vorne, ist das Gewicht des Ranzens auf den Schultern zu schwer. Das kann zu einer dauerhaft falschen Körperhaltung führen.
  • Die Schultern: Rucksäcke/Ranzen sind für die Schultern besser, als Umhängetaschen. Umhängetaschen verteilen das Gewicht einseitig und sind auch nicht gut für die Körperhaltung. Darum lieber einen Ranzen oder einen Rucksack zulegen.
  • Der Rücken: Um den Rücken zu entlasten, ist das richtige Einstellen des Rucksacks oder Ranzens wichtig. Wenn der Ranzen falsch getragen wird, dann neigen wir zu einer gekrümmten Haltung und es drohen Rückenschmerzen. Fachverkäufer sagen, dass zwischen Ranzen und Rücken keine Hand passen darf. Der Ranzen sollte so eng wie möglich am Rücken anliegen.
  • Die Arme: Der Ranzen wird mehrere Male jeden Tag angehoben und transportiert. Manchmal lohnt es sich auch einfach nicht, den Ranzen für eine kurze Strecke aufzusetzen. Das kann die Arme sehr belasten, vor allem, wenn das Eigengewicht des Ranzens zu groß ist.
  • Die Knie: Ist kein Tipp der unmittelbar mit dem Ranzen zu tun hat, aber ihr solltet beim Heben und Abstellen des Ranzens immer die Knie beugen und nicht den Rücken. Das verhindert ebenfalls Rückschmerzen. Abgeraten wird von sogenannten Schultrolleys, also kleinen Koffern mit Rollen und einem Henkel, weil diese zu oft angehoben werden müssen, z.B. bei Bordsteinen.

Weitere Tipps:

  • Das Gewicht: eine Faustregel besagt, dass der Schulranzen maximal 10% des Körpergewichts wiegen darf (also bei einem Schüler mit 40 kg Körpergewicht sollten es maximal 4 kg beim Ranzen sein). Forscher sagen, dass aber auch 12 bis 15% okay sind. Das hängt auch ein bisschen von der Statur eures Kindes ab.
  • Maße: Der Ranzen sollte nicht über die Schulten hinausgehen und auch nicht über den Po hängen. In der Breit gilt: der Ranzen sollte nicht breiter sind als das Kind, das ihn trägt.
  • Sicherheit auf der Straße: dafür gibt es die DIN-58124-Norm. Sie schreibt an mindestens 10% der Rück – und Seitenflächen des Ranzens Reflektoren vor. Sie erzeugen den sogenannten Katzenaugeneffekt. Mindestens 20% des Ranzens müssen zudem laut dieser Norm aus fluoreszierenden, also grell leuchtenden Neon-Farben bestehen. Diese bringen ebenfalls Sichtbarkeit an trüben, nebligen oder Regentagen. Am besten geeignet sind gelb oder orange und nicht grün oder pink, sonst ist die Norm nicht erfüllt!
  • Achtet beim Kauf auch darauf, dass der Ranzen eine Seitentasche für Trinkflaschen hat. Es gibt nichts Blöderes, als eine Trinkflasche, die im Ranzen ausläuft.
  • Der Ranzen sollte wasserdicht und nicht nur wasserabweisend sein. Wenn es regnet, werden die Bücher und Unterlagen sonst schnell nass. Wasserabweisende Ranzen haben keine verschweißten Nähte und es kann dann doch Feuchtigkeit eindringen. Dann braucht ihr zusätzlich noch eine Regenhülle, die dann über den Ranzen gezogen wird.
  • Achtet auch an der Unterseite des Ranzens auf Wasserfestigkeit. Kinder gucken nicht immer, wo sie den Ranzen gerade abstellen und wenn es dann eben die Pfütze an der Bushaltestelle ist, dann ist es gut, wenn der Ranzen auch untenrum wasserdicht ist. Bestenfalls hat er an der Unterseite kleine Noppen, auf denen der Ranzen stehen kann.
  • Wer kennt das nicht: wir stehen vor der Haustür und suchen den Wohnungsschlüssel. Praktisch sind deshalb im Ranzen angebrachte Schlüsselringe.
  • Schaut, ob der Ranzen einen festen Stand hat. Er sollte mit und ohne Inhalt und geschlossen und geöffnet werden können und von alleine stehen.
  • Der Deckel sollte sich weit öffnen lassen und nicht von allein zuklappen. Das Schloss muss robust, aber leichtgängig sein (siehe nächster Punkt).
  • Verschlüsse müssen für das Kind leicht und unkompliziert zu öffnen sein. Braucht es dafür Hilfe von anderen, ist der Ranzen ungeeignet. Ein drehbarer Magnetverschluss ist z.B. super, um den Ranzen im Winter auch mit Handschuhen öffnen zu können. Ein selbstverschließender Ranzen ist ebenfalls praktischer als einer mit Reißverschluss oder mit Bändern.
  • Brust – oder Beckengurte: Ja, es sieht nicht super schön aus, wenn man sich einen Brust – oder einen Beckengurt umschnallt. Für die Schulkinder haben sie aber einen großen Vorteil: Sie verteilen das Gewicht des Ranzens nochmal zusätzlich und der Brustgurt verhindert, dass der Ranzen von den Schultern rutscht. Ein Beckengurt verteilt Gewicht zum Teil auch auf die Hüfte, wodurch der Rücken etwas entlastet wird. Am Brustgurt kann zusätzlich noch ein Turnbeutel befestigt werden.
  • Wie robust ist der Ranzen? Fragt euch, ob der Ranzen es aushält, wenn sich euer Kind mal draufsetzt. Das sollten sie eigentlich nicht tun, da das bei den meisten Herstellern zum Erlöschen der Garantie führt (!!!). Aber wir wissen: Beim Warten vor dem Klassenraum oder auf den Bus, setzt man sich dann eben doch mal auf den Ranzen. Das sollte er aushalten können. Wenn der Ranzenkorpus robust ist, dann hält er es auch aus, wenn er mal über einen Zaun oder mit Wucht in die Ecke geworfen wird.
  • Schweiß – und Fadennähte sollten gut verarbeitet sein, weil der Ranzen den Belastungen sonst nicht standhält und er sollte keine scharfen Ecken und Kanten haben, damit sich bei Zusammenstößen niemand verletzt. Eine Orientierung dabei bietet z.B. das GZ-Prüfzeichen (geprüfte Sicherheit).
  • Lest euch im Internet die Infos zu den Ranzen durch. Da seht ihr auch, ob der Ranzen schadstofffrei ist. Zu Schadstoffen gehören z.B. Blei, Quecksilber und Weichmacher. Plastik - und Kunststofffasern sind nicht nachhaltig, lassen sich aber bei einem Schulranzen nicht ganz vermeiden. Deshalb: vielleicht habt ihr Bekannte, deren Schulkind seinen Ranzen nicht mehr braucht? Fragt doch einfach mal nach.
  • Das Lieblingsmotiv nicht übergehen. Klar, Sicherheit und Ergonomie gehen vor, aber seht es mal so: einen Ranzen, den das Kind nicht will, wird es auch nicht vernünftig tragen. Vielleicht gibt es ja einen Kompromiss wie z.B. ersetzbare Kletties oder Patchies.
  • Grundregel: alles, was nicht hinein muss, sollte auch zu Hause bleiben! Darum am besten jeden Tag den Ranzen neu packen.
  • Nutzt den ganzen Ranzen: befüllt auch die Seitentaschen (z.B. mit Flaschen oder Brotdosen), damit das Gewicht besser verteilt wird.
  • Packt schwere Gegenstände wie Bücher in die vorderen Fächer, sodass sie so nah wie möglich am Rücken getragen werden. Leichtere Hefte am besten in die hinteren Fächer, also in die, die vom Rücken weg sind. Das entlastet den Rücken.
  • Wie sollte der Ranzen getragen werden?
    Die Schulterriemen sollten symmetrisch, also auf beiden Seiten gleichmäßig eingestellt werden. Grundsätzlich gilt: die Trageriemen sollten jeweils mindestens 4 cm breit und nicht zu dick gepolstert sein. Sonst rutschen sie ständig von den Schultern. Schaut auch, ob euer Kind die Riemen leicht verstellen kann.
  • Die Schultergurte sollten je nach Jahreszeit angepasst werden. Mit einer dicken Winterjacke braucht man etwas mehr Platz, als im Sommer mit einem T-Shirt. Der Ranzen sollte „mitwachsen“ können.
  • Logisch: den Ranzen immer mit beiden Schultern und nicht nur mit einem Gurt übergeworfen tragen. Die Riemen nicht zu straff einstellen, weil wir sonst dazu neigen, ein Hohlkreuz zu bilden.
  • Die Oberkante des Ranzens sollte an den Schultern abschließen. Hat den Vorteil, dass die Kids, wenn sie über eine Straße gehen, freie Sicht haben und sehen, ob ein Auto kommt oder nicht. Der Ranzen sollte außerdem nicht übern den Poppes hängen, sondern darüber abschließen.
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