Pilze sammeln

Pilze sammeln - aber richtig

Die richtige Ausrüstung, Pilzberater und Rezepte

Feucht-warmes Wetter lässt Pilze buchstäblich aus dem Boden schießen. 6.000 Pilzarten gibt es in Mitteleuropa, darunter aber nur 200 Essbare.

Die richtige Ausrüstung

Zum Sammeln von Pilzen solltet Ihr luftdurchlässige Gefäße verwenden: klassische Obstkörbchen eignen sich super, natürlich Weiden-Körbe, mit denen schon Oma zum Einkaufen gegangen. Auf keinen Fall aber Plastiktüten. Dazu braucht Ihr ein scharfes Messer, damit ihr die Pilze knapp über dem Boden abschneiden könnt. Am besten putzt ihr die Pilze dann auch gleich grob vor Ort. Solltet Ihr das Messer vergessen haben, können Pilze auch vorsichtig herausgedreht werden. Bitte reißt Pilze nicht aus. Das beschädigt den eigentlich Pilz: das Geflecht im Boden!

Pilze in Bäume hängen

Wenn Ihr mal einen Pilz abschneidet, der dann doch zu faul oder wurmstichig ist, hängt ihn in eine Astgabel! Das ist kein Witz! So können die Sporen aus dem Pilz weit durch die Luft fliegen und es können viel mehr neue Pilze entstehen, als wenn ihr ihn nur auf den Boden werft.

Pilzberater helfen

Über 90 Pilzberater gibt es in Sachsen-Anhalt, und die warnen eindringlich: Wer sich mit Pilzen nicht auskennt, sollte keinesfalls ungeprüft das essen, was er im Wald oder auf Wiesen gesammelt hat. Giftige Knollenblätterpilze und Champignons sind zum Beispiel nur schwer auseinander zu halten.Wer einen giftigen Pilz gegessen hat, merkt das nicht unbedingt sofort. Die Symptome wie Übelkeit und Schwindel setzen manchmal erst nach vielen Stunden ein, auf jeden Fall dann sofort zum Arzt gehen. Wer sich unsicher ist, kann mit seinem gefüllten Pilzkorb auch zu einer Pilzberatung gehen - die Beratung ist kostenfrei.

Pilzrezepte

Pilze
Feucht-warmes Wetter lässt Pilze aus dem Boden schießen

Welche Pilze sind essbar, welche sind giftig? Die folgenden Experten und Beratungsstellen geben Euch sachkundige Auskünfte.

Eine interaktive Karte der Pilzberatungsstellen findet Ihr hier

Gift-Notruf (24 Stunden)

  • Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 0361-730 730

> Hier gehts zu den Internetseiten des Landesverbandes der Pilzsachverständigen <

Unsere Muckefucks Nadine Rathke und Holger Tapper haben Martin Groß besucht, er ist Vorsitzender des Landesverbandes der Pilzsachverständigen in Sachsen-Anhalt.

Holger Tapper, Martin Groß
Muckefuck Holger Tapper und Pilzberater Martin Groß
Was für einen Pilz hat Nadine da gefunden?
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  • Was für einen Pilz hat Nadine da gefunden?
  • Den haben wir bei Angern am Wegesrand gefunden - hilft das vielleicht bei der Bestimmung?
  • Wir sind an trockenen Stellen vorbeigekommen, an denen auch viele Beeren wachsen. Ist das ein Zeichen, dass man da nicht nach Pilzen braucht?
  • Tapper hat auch was gefunden - Was ist das?
  • Und den könnte man abraten und essen?
  • Soll ich mit einem Pilzbuch losziehen oder doch lieber zum Pilzberater?
  • Kann ich einfach so zur Beratungsstelle kommen oder wie läuft das ab?
  • Wann haben sie das letzte Mal Pilze gesucht und gegessen?
  • Welche Sammelgebiete können sie empfehlen?
  • Tapper hat noch einen - was ist das?
  • Zum Abschluss hat Nadine auch noch ein Bild - was ist das für einer?
  • Was ist der Unterschied zwischen Pilzen und Champignon?
  • Wie sind sie dazu gekommen, Pilzberater zu werden?
  • Pilze richtig putzen: am besten mit Küchenpapier oder einem Pinsel, auf keinen Fall mit Wasser waschen, denn so nehmen sie zu viel Wasser auf und verlieren damit ihr Aroma
  • Pilze zerkleinern: Pilze verlieren nach dem Auftauen ihre Form und werden etwas matschig, deswegen empfiehlt sich das Zerkleinern vor dem Einfrieren.
  • Evtl. Blanchieren: Steinpilze und Champignons können einfach roh eingefroren werden. Bei Pfifferlingen sieht es anders aus. Da sie nach dem Auftauen bitter werden, empfiehlt es sich, die Pfifferlinge vor dem Einfrieren für eine Minute in salzigem Waser zu kochen, einen Schuss Zitronensaft ins kochende Wasser hinzuzufügen und sie anschließend trocknen zu lassen.
  • Pilze einfrieren: Sollen die Pilze nicht verkleben, sollten Pilze auf einem Blech oder Brett verteilt für zwei Stunden vorgefroren werden – erst dann können sie in einen Gefrierbeutel oder eine Büchse weiter im Gefrierfach bleiben und kleben nicht zusammen. Ist euch das aber egal, können alle Pilze auch direkt in den passenden Behälter gefüllt und in den Tiefkühler gestellt werden.
    Haltbarkeit: Im Gefrierschrank etwa zehn bis zwölf Monate
  • Auftauen: Eingefrorene Pilze am besten nicht auftauen lassen und dann verarbeiten, sondern direkt tiefgefroren im Topf erhitzen.

Pilzrezept von Nadines Oma

Ich bin ja nicht so die große Köchin, aber meine Oma hat dieses Rezept immer gern gemacht und das hab ich mir auch gemerkt. Schmeckt super zu Schnitzel mit Kroketten oder Kartoffeln – ich hab's aber auch gern mal so aus dem Topf mit einer Scheibe Brot genascht. Was ihr braucht sind:

  • Eure gesammelten Pilze – so ca. 300 / 400g für 2 Personen
  • 50g Bauchspeck oder Bacon (wie ihr mögt)
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 125g Crème fraîche
  • Etwas Schnittlauch
  • Salz und Pfeffer

Zuerst schneidet ihr den Speck und die Zwiebel in feine Würfel, gebt etwas Bratfett oder Öl in eine Pfanne und bratet den Speck an. Dann die geputzten und geschnittenen (je nach Größe) Pilze und die Zwiebel dazu geben und das ganze anbraten.

Achtet darauf, dass die Zwiebeln nicht zu braun werden. Die Crème fraîche dazu geben, salzen und pfeffern, alles etwas aufkochen lassen und dann vor dem Servieren den Schnittlauch dazu geben. Eventuell noch mal mit Salz und Pfeffer abschmecken und das war's dann auch schon. Schmecken lassen!

Pilzrisotto

  • Pilze – 300g
  • Risottoreis – 200g
  • Schalotten / Zwiebeln – 2
  • Weißwein – 100ml
  • Hühnerbrühe – 400ml
  • Butter – 40g
  • Parmesan – ca. 50g
  • eine Knoblauchzehe
  • Petersilie
  • Muskat
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl

Pilze putzen und würfeln. Gut einen Esslöffel Butter in einem ausreichend großen Topf zerlassen und darin eine kleingehackte Schalotten bzw. Zwiebel und den kleingehackten Knoblauch andünsten. Dann den Reis mit anschwitzen und danach alles mit Weißwein und Hühnerbrühe ablöschen. Den Reis unter ständigem Rühren köcheln lassen (so 12 bis 15 Minuten) und danach vom Herd nehmen, die übrige Butter und den Parmesan dazu geben – unter rühren.

Jetzt werden die Pilze in einer Pfanne mit Olivenöl angebraten, die zweite Schalotte (gehackt) mit dazu geben und anschwitzen. Danach die Pilze mit dem Risotto mischen, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und fertig ist das Pilzrisotto.

Reicht für 2 Personen. Guten Appetit!

Pfifferlinge mit Creme-Sauce

  • 800 g Pfifferlinge
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zitrone
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Dinkel-Vollkornmehl
  • 200 ml Milch
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat (frisch gerieben)
  • 2 EL Crème fraîche
  • 10 g Petersilie

Pilze putzen, abreiben und gegebenenfalls kleiner schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Den Saft der Zitrone auspressen. Butter in einer Pfanne schmelzen und Pilze darin bei mittlerer Hitze rundherum anbraten, herausnehmen und beiseitestellen.

Zwiebel mit dem Knoblauch in die Pfanne geben und glasig dünsten. Mit dem Mehl bestäuben, leicht bräunen und mit dem Zitronensaft unter Rühren ablöschen.

Milch angießen und aufkochen lassen. Bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten köcheln lassen und mit Salz, Pfeffer und 1 Prise frisch abgeriebenem Muskat abschmecken.

Pilze und Crème fraîche unterrühren, erwärmen und noch einmal abschmecken. Petersilie waschen, trocken schütteln, hacken und Pfifferlinge damit bestreuen.

Reicht für 4 Personen.

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