Der größte Wildpark Sachsen-Anhalts in Weißewarte ist ab sofort geschlossen.Wie die Betreiber uns mitteilten, sei die Anweisungvomzuständigen Landkreis Stendal gekommen.
Laut Fred Stoike, der den Park bis vor kurzemleitete, seien als Begründung Verstöße gegen den Tierschutz angeführt worden.Etwa zu wenig Personal, keineabgetrennte Gehege für Muttertiere oder kranke Tiere, die nicht ordnungsgemäß behandelt worden waren. Vier Tiere seien verendet.Stoike hatte die Anschuldigungen immer bestritten. Das hohe Alter der Tiere lies der Landkreis nicht als Argument gelten.
Ursprünglich hatte der Landkreis den Betreibern eine Frist bis zum 31. Januar gesetzt, um neue Auflagen zu erfüllen. Bis dahin sollte auch ein neues Betreiberkonzept erstellt werden.Zu den genauen Hintergründen für die vorzeitige Schließung und wie es mit dem Park weitergehen soll,wird sich der Landkreis am Nachmittagäußern. Um die knapp 400 Tiere im Park soll sich Fred Stoike nun vorläufig privat kümmern. Denn der Betreiberverein ist als Pächter formal für die Tiere zuständig. Die Zuständigkeit würde allerdings auch die Einheitsgemeinde Tangerhütte übernehmen. Müsste der Park endgültig geschlossen werden, wäre das Veterinäramt für die Unterbringung der Tierezuständig.
Über 11.000Menschen aus der Region hatten sich in einer Petitionfür den Erhalt des Wildparks eingesetzt. Sie argumentieren, dass sich seit der Neueröffnung vor 2 Jahren viel getan hätte & die Betreiber ein gutes Verhältnis zu den Tieren zeigten.
Die Einheitsgemeinde Tangerhütte will nun eine Übergangslösung finden, mit der Weißewarte aufbleiben kann. Wie lange der Park geschlossen bleibt, ist unklar. Langfristig will die Gemeinde neuer Betreiber sein und eine eigene Zoogenehmigung beantragen.