Während viele Menschen das neue Jahr freudig feiernd begrüßen, ist Silvester für die meisten Haus- und Wildtiere eine wahre Horror-Nacht.
Laute Böller, zischende Raketen und helle Blitze versetzen sie in Angst und Schrecken. Verletzungen bis hin zum Tod durch Fluchtversuche, aber auch erhebliche psychische Folgeschäden in Form von Angststörungen können die Folge sein.
Im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec sind v.a. die nervösen Fluchttiere wie Hirsche, Antilopen, Kängurus und Vögel gefährdet.
So führte der Silvester-Stress in der Vergangenheit z.B. dazu, dass ein Känguruweibchen sein Jungtier aus dem Beutel warf, welches daraufhin an Unterkühlung starb.
Um solchen Szenarien bestmöglich vorzubeugen, wird bereits Wochen vorher mit den Tieren trainiert, nachts in den Stall zu gehen und sich an über Lautsprecher abgespielte Knallgeräusche zu gewöhnen. Zusätzlich werden die Scheiben blickdicht abgehängt, um die Tiere vor auftretenden Lichtblitzen zu schützen.
In der Silvesternacht selbst ist der Tierpark-Direktor mit Mitarbeitern vor Ort, um nach den Tieren zu sehen.
Ist die Nacht überstanden, sammeln sie am darauffolgenden Morgen große Mengen an Resten von Feuerwerkskörpern in den Gehegen zusammen. Denn werden diese von den Tieren verschluckt, können sie zum Tod durch Fremdkörper im Verdauungstrakt führen.
Aus genannten Gründen bittet der Tierpark grundsätzlich auf jegliche Knallkörper in der Nähe des Zoos zu verzichten.
„Wir wünschen allen einen stimmungsvollen Jahreswechsel!“, so Direktor Sven Hammer. „So hart das für die Menschen klingen mag, aber der komplette Verzicht auf Pyrotechnik würde denTierparktieren sowie vielen Wild- und Haustieren einen großen Gefallen tun.“
Sein Vorschlag für einen guten Neujahrs-Vorsatz: das aufgrund des Verkaufsverbots für Feuerwerkskörper gesparte Geld zum Beispiel in eine Futter-Patenschaft für einen Tierparkbewohner investieren und der Einrichtung damit im aktuellen Lockdown unter die Arme greifen.