Terroristen im Zug

Männer mit maskierten Gesichtern und Säbeln in der Hand, Verletzte auf dem Bahnsteig, Polizisten mit der Waffe im Anschlag: In der Bundeswehrübungsstadt Schnöggersburg haben Bundes- und Landespolizei bei einer Terror-Übung für den Ernstfall trainiert. Rund 80 Beamte seien am Dienstag im Einsatz gewesen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Die Übung sei erfolgreich verlaufen.

Mehrere Szenarien wurden durchgespielt. Zunächst waren die Beamten mit der Situation konfrontiert, dass drei Terroristen an einem Bahnhof wild um sich schossen. Zudem waren die Angreifer mit Säbeln und Messern bewaffnet. In einem weiteren Szenario gelang es den Terroristen, in einen Zug zu fliehen und dort Reisende zu bedrohen. Ziel der Übung war es, die Terroristen so schnell wie möglich auszuschalten sowie die Verletzten zu bergen und die medizinische Erstversorgung zu leisten, wie die Sprecherin weiter berichtete.

Erfahrene Polizeitrainer begleiteten die Übung und bewerteten anschließend gemeinsam mit den Teilnehmern, was gut lief und wo sich Defizite zeigten. Den beteiligten Polizisten sei es gelungen, sich im Verlauf der Übung deutlich zu steigern, sagte die Sprecherin der Bundespolizei. «Sie haben die Kommunikation untereinander und ihre Einsatztaktik verbessert.»

Zum Ende des Trainings sei es gelungen, die Angreifer deutlich früher zu stoppen. Für den Ernstfall sei das besonders wichtig, um die Folgen eines terroristischen Angriffs so gering wie möglich zu halten. «Das ist eine Minutensache», sagte die Sprecherin.

Teilnehmer der Übung waren den Angaben zufolge ganz normale Streifenpolizisten der Bundespolizei und der Bereitschaftspolizei des Landes. «Sie sind im Ernstfall als erste vor Ort und müssen die Situation meistern», sagte die Sprecherin der Bundespolizei. Spezialkräfte wie SEK oder GSG9 seien deshalb nicht beteiligt gewesen. Trainiert wurde nicht mit echten Waffen, sondern mit lasergestützten Übungswaffen.

Schauplatz der Übung war die Übungsstadt der Bundeswehr in Schnöggersburg in der Altmark. In der Häuserkulisse bereitet die Bundeswehr sonst ihre Soldaten auf Auslandseinsätze vor. Ähnliche Terror-Übungen der Polizei gab es nach Angaben der Bundespolizei auch bereits in anderen Städten, etwa Berlin, Leipzig oder München.

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