Auf Tenneriffa hat ein Richter nach dem Familiendrame Haftbefehl gegen den deutschen Vater erlassen.
Der Deutsche weigert sich bislang mit den Behörden zu kooperieren.
Die Polizei in Sachsen-Anhalt ermittelt indes nun auch nach dem gewaltsamen Tod der Mutter und ihres Sohnes. Nach Angaben der Deutschen Presse Agentur haben die spanischen Behörden die Ermittler hier um Hilfe gebeten.
Was genau die deutschen Beamten herausfinden sollen, ist noch offen. Die sachsen-anhaltischen Sicherheitsbehörden wollten sich bisher dazu nicht äußern.
Nach radio SAW Informationen stammt die Familie aus Halle. Am Mittwoch, den 24. April 2019 waren die Leichen der Frau und ihres zehnjährigen Sohns entdeckt worden. Der 43-jährige Vater steht im Verdacht die beiden totgeprügelt zu haben. Das zweite Kind, der sechs Jahre alte Sohn war entkommen und hatte Alarm geschlagen. Um ihn wollen sich die Großeltern mütterlicherseits kümmern.
Der Junge hatte am Dienstagder Polizei von einem brutalen Angriff des Vaters erzählt und so eine große Suchaktion ausgelöst. Er war von Passanten weinend, mit dreckiger Kleidung und unter Schock aufgegriffen worden. Die Behörden schätzen, dass das Kind zuvor stundenlang auf der Insel umher geirrt war. Er habe anschließend der Polizei erzählt, dass der Vater die ganze Familie am Dienstag mit dem Wagen zur Höhle gefahren habe. Dort habe er sowohl die Mutter als auch die beiden Kinder brutal attackiert. Dem Kleinen sei nach eigenen Angaben dann die Flucht gelungen.Der Junge wird nun von Sozialarbeitern und Psychologen betreut.
Der Verdächtige bestreitet, etwas mit dem Tod seiner Frau und seines Kindes zu tun zu haben.Unter Berufung auf die Polizei berichtete die Regionalzeitung «Diario de Avisos», der Verdächtige weise «leichte Verletzungen auf, die auf einen Kampf hindeuten». Bei seiner Festnahme habe der Mann heftigen Widerstand geleistet, erklärte der Vertreter des Madrider Innenministeriums auf den Kanaren, Juan Salvador León. In der Vernehmung habe der Mann beteuert, seine Frau und sein Sohn seien noch am Leben gewesen, als er die Höhle verlassen habe.
Laut Medien hatten sich die Eltern schon vor einiger Zeit getrennt.AdejesBürgermeister José Miguel Rodríguez Fragasagte, der Deutsche wohne den Erkenntnissen zufolge schon seit einiger Zeit dauerhaft in der 43 000-Einwohner-Gemeinde, sei aber nicht gemeldet gewesen. Seine in Deutschland wohnende Familie sei regelmäßig zu Besuch gekommen. Die 39 Jahre alte Frau und die Kinder waren laut Bürgermeister erst am Montag auf Teneriffa eingetroffen.
Nachbarn des Deutschen in Adeje wussten wenig zu berichten. Nachbarin Nati, die nach eigenen Angaben «seit eineinhalb Jahren Tür an Tür» mit dem Mann wohnte, sagte zu «Diario de Avisos», der Mann habe sich abgeschottet. «Er saß immer auf der Terrasse, hat sich gesonnt, und las jeden Tag fünf oder sechs Stunden lang Zeitung. Gearbeitet hat er wohl nicht.» Andere Nachbarn erzählten, der Deutsche sei oft nur aus dem Haus gegangen, um mit einem Hund spazieren zu gehen.