Corona Demonstration

Tausende bei Corona-Protesten

Bundesweite Demonstrationen

Halle (Saale)

Im Zusammenhang mit einer Kundgebung gegen dieCorona-Maßnahmen ist inHalle in Sachsen-Anhalt einKamerateam des ZDF nach Angaben der Polizei bedrängt worden. Das Team habe in der Nähe eines Wagens der Demonstranten Aufnahmen machen wollen, dann sei es zu verbalenAttacken gegen die Journalisten gekommen, sagte einPolizeisprecher. Die Polizei sei dazwischen gegangen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Das ZDF-Team habe später unter Polizeischutz freiwillig den Marktplatz verlassen. Verletzt wurde demnach niemand.

ImRahmen der Veranstaltung wurden zudem zwei Körperverletzungsdelikte angezeigt und dreiAnzeigen wegen Beleidigung aufgenommen. Auf demMarktplatz gab es den Angaben zufolge auch Gegenproteste. Zudem hat eine Gruppe von 18 Personen einenPlatzverweis bekommen. DerGroßteil dieser zum Teil stark alkoholisierten Menschen gehört laut Polizei zumFanspektrum des HalleschenFC.

Stuttgart

Tausende Menschen haben sich in Stuttgart am Samstag erneut zu einer Demonstration gegen die Coronavirus-Beschränkungen versammelt. Auf dem Cannstatter Wasen waren diesmal allerdings nur 5000 Teilnehmer erlaubt, zahlreiche Menschen kamen deshalb auch außerhalb des ausgewiesenen Geländes zusammen. Die Polizei wies ihnen eine weitere Fläche zu. Ordner des Veranstalters forderten die Menschen auf, sogenannte Spontanversammlungen anzumelden. Eine Beschwerde der Veranstalter gegen die Auflagen hatte der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg noch am Samstag zurückgewiesen.

Hinter dem Protest steht die Initiative «Querdenken» des Unternehmers Michael Ballweg. Ballweg kündigte bei der Kundgebung an, wegen der Beschränkungen der Versammlungsfreiheit erneut vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Bundes- und Landesregierung müssten vom Verfassungsschutz beobachtet werden, forderte er.

München

Bei einer Demonstration in München gegen dieCorona-Politik ist die genehmigte Teilnehmerzahl von 1000 kurz vor Veranstaltungsbeginn erreicht worden. Die Polizei ließ am Samstagnachmittag keine Menschen mehr auf das abgesperrte Gelände auf der Theresienwiese, auf der sonst im Herbst das Oktoberfest gefeiert wird.

Gekommen waren weit mehr als die erlaubten 1000 Menschen. Nachdem das abgesperrte Gelände gefüllt war, schickte die Polizei die Wartenden von der Theresienwiese. Hunderte säumten daraufhin die Bürgersteige entlang der Fläche. Die Polizei begann später, Demonstranten jenseits des Demogeländes wegzutragen. Es blieb zunächst friedlich.

Eine Rednerin kündigte an, «nächste Woche hier mit 10 000 Menschen stehen» zu wollen. Die Stadt hatte maximal 1000 Menschen unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern und zeitlicher Begrenzung auf zwei Stunden zugelassen. Die Veranstalter hatten 10 000 Teilnehmer angemeldet.

Bayernweit wollen am Wochenende Kritiker der coronavirusbedingten Auflagen bei rund 70 Demonstrationen in mehreren Städten ihren Unmut kundtun.

Brandenburg

In mehreren Städten in Brandenburg haben Menschen am Samstag gegen Beschränkungen wegen des Coronavirus protestiert - unter ihnen auch der bisherige AfD-Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz. In Prenzlau hielt er eine Rede. Dort hatten der AfD-Landtagsabgeordnete Felix Teichner und der Uckermärker AfD-Fraktionschef Hannes Gnauck zu der "Demoin Prenzlau für Grundrechte und Politik mit Verstand" aufgerufen. Bei einer Gegenkundgebung wandte sich das Bündnis "Buntes Prenzlau" gegen Neonazis und "rechte Propaganda". Der AfD-Bundesvorstand hatte Kalbitz am Freitag wegen früherer Kontakte im rechtsextremen Milieu die Mitgliedschaft entzogen.

In Potsdam gingen ebenfalls Gegner vonCorona-Beschränkungen auf die Straße. Die Heilpraktikerin Constanze Contudo hatte eine Woche lang in Potsdam Demos organisiert. Sie sagte am Samstag, die Maßnahmen gegen das Virus hätten weitreichende Auswirkungen auf die Menschen.

Am Freitag hatten nach Polizeiangaben in Luckenwalde auf einzelnen Kundgebungen insgesamt rund 150 Menschen gegenCorona-Beschränkungen demonstriert. In Brandenburg dürfen bis zu 50 Menschen im Freien demonstrieren bei Wahrung der Abstandsregel von 1,5 Metern. In Jüterbog nahmen 50 Menschen an einer Kundgebung teil. Die Demos seien ohne Störungen verlaufen.

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