Tattoo Studio

Tattoofarbenverbot in der EU

Interview mit Tätowierer Alex

Seit Anfang Januar sind in der EU viele Tattoofarben verboten, denn sie enthalten gefährliche Weichmacher und Konservierungsmittel. Die Tattooszene hatte anfangs große Sorge, dass keine farbigen Tattoos mehr gestochen werden können, da erstmal kein Ersatz in Aussicht war. Die neuen Farben kamen jetzt aber schneller auf den Markt als gedacht. Und sie waren anfangs schnell vergriffen. Wie die Situation jetzt aussieht, weiß der Tätowierer Alex aus dem Magdeburger Tattooshop Eisenherz.

"Da war schon in der Anfangszeit viel ausverkauft. Aber mittlerweile hat sich das gut wieder aufgestockt so dass man genug zur Verfügung hat, wenn man am Ball bleibt."

Dass die neuen Farben fast doppelt so viel kosten, sieht er entspannt:

"Die mussten neu entwickelt werden – das ist ja auch Geld für den Hersteller und so eine Farbe hält ja auch ihre Zeit. Also das ist für mich persönlich gerechtfertigt."

Bauchschmerzen bereitet Alex eher das geplante Verbot der Pigmente blau und grün. Die sind in fast 2/3 aller Tattoo-Farben drin und bisher ist dafür keinerlei Ersatz in Aussicht. Seine Hoffnung setzt er auf eine europaweite Petition

"Es läuft immer noch die Petition save the Pigments, wo man natürlich immer noch die Hoffnung hat, dass sie es vielleicht kippen können. Sie haben viel zu spät angefangen mit den Studien – zu gucken was passiert überhaupt mit den Farben in der Haut. Da hoffen wir das in diesem Jahr noch ein bisschen was passiert."

Größter Kritikpunkt der Petition ist, dass die EU die Farben verbietet obwohl es bisher noch gar nicht belegt ist, dass die Farben wirklich gesundheitsschädigend sind. Unterschrieben haben die Petition bisher fast 180.000 Menschen.

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