Wer jetzt dachte, seinen Körper mit Farbe dauerhaft zu verschönern, ist relativ neu, der hat sich gewaltig getäuscht. Die Geschichte der Tätowierung geht weit in den vorchristlichen Zeitraum zurück. Es wurden bereits 12.000 vor Christus Zeichen in die Haut geritzt. Allerdings war das damals sicher eine schmerzhaftere Angelegenheit als heute. Damals wurde in bewusst beigefügte Wunden Asche gerieben, um ein Muster zu erzeugen. Der älteste tätowierte Mensch, der je entdeckt wurde, ist die zirka 5.500 Jahre alte Gletschermumie “Ötzi”, Bei ihm wurden an verschiedenen Stellen seines Körpers jede Menge Tattoos entdeckt.
Aber erst die frühen Seefahrer brachten den Brauch der Körperverzierung mit nach Europa. Der britische Kapitän James Cook beschrieb von seiner ersten Reise nach Polynesien Menschen, die ihre Körper mit Farbe bemalten. Der Seefahrer und Entdecker führte das Wort “Tattoo” in die englische Sprache ein und machte die Hautkunst in weiten Teilen Europas bekannt. Aus dieser Zeit stammen auch Klassiker wie der Anker oder der Kompass, die sich die Seefahrer auf ihren Entdeckungsrouten stechen ließen. Seefahrer, die nicht mehr auf das raue Meer wollten, gründeten die ersten Tattoo-Studios in verschiedenen Hafenstädten in Europa. Auch Adlige fanden diese Art der Körperkunst reizvoll und ließen sich Tattoowieren. Allerdings hielt dieser Trend nicht lange an, denn auch viele Menschen aus der so genannten Unterschicht, wie Prostituierte oder einfache Leute aus dem Volk waren tattoowiert. Später kam eine Phase, in der Gangs oder Gefangene Tattoos dafür nutzten, um die Mitgliedschaft in diversen Vereinigungen zu zeigen.
Egal, inzwischen ist die Körperkunst weltweit angesagt und inzwischen wird die Kunst auch mit Profimaschinen in die Haut gestochen und nicht mehr mit bewusst herbeigeführten Wunden und Asche.