Tafeln versorgen in Sachsen-Anhalt rund 56.000 Bedürftige

Immer mehr Senioren sind darauf angewiesen

Die Tafeln in Sachsen-Anhalt haben in diesem Jahr rund 22 000 Tonnen Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs an Bedürftige verteilt. Die 34 Einrichtungen mit rund 100 Ausgabestellen hätten im Jahresdurchschnitt knapp 56 000 Kunden versorgt und damit wieder einen Anstieg verzeichnet, erklärte der Vorsitzende des Tafel-Landesverbandes, Andreas Steppuhn. Etwa 16 000 Tafel-Kunden seien Seniorinnen und Senioren. Ihr Anteil steige kontinuierlich.

Die Corona-Pandemie habe die Tafeln im Land auch im Jahr 2021 vor große Herausforderungen gestellt. Oft sei die Arbeitsweise umgestellt worden; Bringedienste und Ausgaben unter freiem Himmel seien nun die Regel.

Kunden der Tafeln sind Menschen, die am Rande des Existenzminimums und somit in Armut leben. Das sind Hartz IV-Empfänger, ältere Menschen mit niedrigen Renten auf dem Niveau der Grundsicherung sowie Beschäftigte mit niedrigen Einkommen. Hinzugekommen sind laut Steppuhn während der Pandemie insbesondere Menschen aus den Bereichen von Hotellerie und Gastronomie, die arbeitslos geworden sind oder sich in Kurzarbeit befanden.

Aus Steppuhns Sicht brauchen die Tafeln vor Ort in den Kommunen mehr Wertschätzung. Oft mangele es dort an konkreter Unterstützung. «Aktuell ist es das größte Problem des Landesverbandes der Tafeln, dass aufgrund fehlender Lagerkapazitäten nicht alle direkt vom Produzenten angebotenen Großspenden abgenommen werden können. Daher ist ein neues größeres Lager für den Umschlag von Waren in der Landesmitte an der A14 geplant», erklärte Steppuhn. Für dieses Vorhaben sei die finanzielle Unterstützung des Landes notwendig. Gespräche liefen derzeit.

Die Tafeln verteilen gespendete Waren, die so auch vor dem Verfall gerettet werden. Das geschieht in der Regel in Zusammenarbeit mit den Supermärkten und Discountern. Hinzu kommen den Angaben zufolge in zunehmendem Maße Großspenden von Lebensmittelproduzenten, die sich sozial engagieren. «Diese Großspenden nehmen zu, während die Digitalisierung sichtbar zu einer geringeren Abgabe in den Supermärkten und Discountern führt», so Tafel-Landeschef Steppuhn.

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