Aus Protest gegen die Echo-Auszeichnung vom Rapper-Duo Farid Bang und Kollegah geben sie ihren Echo zurück – die Gewinner in der Kategorie Klassik vom letzten Jahr, das „Notos Quartett“ aus Berlin. Dies gaben sie auf Facebook bekannt und bezeichneten den Echo als „Symbol der Schande“, da der Preis offenen Rassismus toleriere.
Damit sind die Musiker die ersten, die mit einer Rückgabe ihres Preises auf den Echo-Skandal reagieren und auf diese Weise ein Zeichen setzen.
Der ebenfalls prämierte Sänger der Rockband „Die Toten Hosen“, Campino, verurteilte auf der Gala die zwei Rapper wegen ihrer gewaltverherrlichenden Texte und insbesondere aufgrund der Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“. Kollegah machte sich daraufhin vor laufender Kamera über Campino, der in der Kategorie „Rock National“, gewann, lustig. Am Samstag, dem 14. April, legte Kollegah noch einmal nach, indem er Campino als „Flattermann“ und „Zitteraal“ bezeichnete, weil er bei seiner Rede mit zitternden Händen vom Blatt abgelesen habe.
Auch die Politik meldete sich zu Wort. Bundesaußenminister Heiko Maas gab ein Statement zu dem Vorfall auch über Facebook ab und bezeichnete die Auszeichnung der beiden Rapper als „beschämend“.
Daraufhin reagierte Kollegah, indem er Maas auf Instagram fragte: „Inwiefern schützen Sie denn jüdisches Leben, wenn Sie eine Massenzuwanderung von aus Ihrer Sicht antisemitisch geprägten Menschen unterstützen?“
Sowohl vor als auch nach der Echo-Verleihung gab es Proteste und Häme bezüglich der Auszeichnung der beiden Rapper. Mittlerweile haben aber die Veranstalter der Preisverleihung, der Bundesverband Musikindustrie (BMVI), Regeländerungen für die Preisvergabe des Echo angekündigt. Konkrete Änderungen wurden bisher aber noch nicht genannt.