Sturmtief "Friederike"

Anfang des Jahres war Friederike über Sachsen-Anhalt hinweggefegt. Auf dem Brocken hatten Wetterexperten Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde gemessen – die Harzer Schmalspurbahnen stellten daraufhin ihren Betrieb ein.

Am Fuße des Brockens in Schierke verhinderten 50 umgestürzte Bäume den Zugang zum Ort, zudem hatten Anwohner stundenlang keinen Strom. In den Wäldern richtete Friederike große Schäden an, rund 1,5 Millionen Festmeter Holz wurden laut Umweltministerium beschädigt. Bei der landesweiten Wiederaufforstung werden Waldbesitzer bis 2020 mit rund 7 Millionen Euro unterstützt.

Sturmtief fordert mehrere Todesopfer

Deutschlandweit kamen mehrere Menschen durch Friederike ums Leben. Wie die Polizei mitgeteilte, waren auch in Sachsen-Anhalt zwei Todesopfer zu beklagen. Im Kreis Mansfeld-Südharz fiel ein 65-Jähriger vom Dach. Im Burgenlandkreis starb ein Mann, nachdem ihn ein herabstürzender Baum getroffen hatte.In Nordrhein-Westfalen und in Thüringen starben zwei Feuerwehrmänner im Einsatz. In Bad Salzungen hatte der Kamerad versucht, eine Autofahrerin zu befreien, als er von einem Baum erschlagen wurde. In Belgien und den Niederlanden kamen drei Menschen durch umstürzende Bäume ums Leben.

Besonders schwere Schäden und Stromausfallim Harz

Besonders schwer hatte es die Harzregion getroffen, wo Straßen erst wieder passierbar gemacht werden mussten. Die Behörden hatten zwischenzeitlich alle Straßen im Oberharz gesperrt.Die Einsatzkräfte kamen mit dem Beräumen der Straßen nicht mehr hinterher.

Auch im südlichen Sachsen-Anhalt berichtete die Polizei von umgestürzten Bäumen und beschädigten Dächern. Landesweit blieben etliche Behörden und Schulen geschlossen. Tausende Haushalte blieben bis in den Abend hinein im Dunkeln sitzen, weil Bäume und herabfallende Äste auch Masten und Leitungen des ostdeutschen Netzbetreibers Mitnetz beschädigt hatten. Im gesamten Netzgebiet waren teilweise rund 140.000 Kunden ohne Strom.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) lobte die Arbeit der Einsatzkräfte und die vielen Freiwilligen. Über den Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er: "Im Namen der Landesregierung @sachsenanhalt bedanke ich mich bei allen Einsatzkräften für die engagierte & rasche Beseitigung der Sturmschäden."Er würdigte auch das "besonnene Handeln der Menschen & die gegenseitig gewährte Hilfe".

Während sich "Friederike"im Süden des Landes ordentlich ausgetobt hatte, blieb es im nördlichen Teil vergleichsweise ruhig. In Magdeburg hatte die Feuerwehr mit abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen zu kämpfen. Sie zählte in der Landeshauptstadt mehr als 50 Einsätze wegen des Sturmtiefs.

Sturmtief Friederike vor demradio SAW-Funkhaus

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Welche Schäden sind versichert?
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Stadt Dessau-Roßlau

Mit einer Vielzahl von vergleichsweise kleineren Schäden, aber glücklicherweise ohne Personenschäden hat das Sturmtief „Friederike“ in Dessau-Roßlau seine Spuren hinterlassen. Wie die Berufsfeuerwehr bereits mitteilte, ist sie seit den gestrigen Nachmittagsstunden gemeinsam mit ihren Freiwilligen Wehren im Einsatz, heute weiterhin tagsüber.

Auch auf den Grundstücken und an den Gebäuden der Stadtverwaltung sind eher kleinere Sturmschäden aufgetreten. Einen Tag nach dem Sturmtief liegen der Stadtverwaltung Schadensmeldungen von 12 Schulen und von fünf Kindereinrichtungen vor. Diese betreffen hauptsächlich entwurzelte Bäume auf Schulhöfen und Parkplätzen sowie beschädigte Dächer. Wo die Unterstützung der Hausmeister beim Beräumen nicht ausreichte, griffen die Kameraden der Feuerwehr ins Geschehen mit ein.

Auch an den weiteren Gebäuden der Stadtverwaltung sind nur insgesamt wenige Schäden aufgetreten, ebenfalls durch teils entwurzelte Bäume. Mehrere Fensterscheiben gingen zu Bruch, so an der Rundbogenhalle und dem Dessauer Rathaus. Eine defekte Eingangstür (Georgium), ein beschädigter Gehweg (Kinderfreizeiteinrichtung in Alten) und ein defektes Dach (Hebewerk am Wallwitzhafen) sind ebenfalls unter den registrierten Schadenserhebungen.

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Meldungen aus Magdeburg:

Schäden in Parkanlagen sowie auf Grünflächen und Friedhöfen Erste Einschätzung des Eigenbetriebs SFM nach Sturmtief „Friederike“

Das Unwetterereignis vom Donnerstag hat unter anderem Schäden in verschiedenen Parkanlagen, auf den Grünflächen, im Straßenbegleitgrün und auf den Friedhöfen verursacht. Bereits während des Unwetters waren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM) in Bereitschaft.

Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg setzt die notwendigen Aufräumarbeiten auch am Wochenende fort. In den Parkanlagen, im Straßenraum, auf den Grünflächen und Friedhöfen kommt Großtechnik, wie Hebebühnen und Holzhäcksler, zum Einsatz. Hinzu kommen die händischen Aufräumarbeiten.

Gegenwärtig können die Schäden noch nicht endgültig beziffert werden. Auch ist derzeit noch offen, wie lange die Beseitigung der Unwetterschäden dauern wird. Jedoch sind an Springbrunnen und Brücken in Parkanlagen sowie auf den Spielplätzen derzeit keine größeren Schäden zu verzeichnen. Lediglich auf vier der rund 130 Spielplätze (Alt Benneckenbeck, Heinrich-Mundlos-Ring, Wolfsfelde und Olvenstedter Scheid) sind umgestürzte Bäume oder Astausbrüche festgestellt worden. Spielgeräte und Ausstattungselemente wurden nicht beschädigt.

Auf den kommunalen Friedhöfen sind rund 50 Bäume vor allem auf dem Süd-, Ost- und Westfriedhof dem Unwetter zum Opfer gefallen. Neben Astausbrüchen gibt es auch einige Totalausfälle.

Darüber hinaus sind auf den kommunalen Friedhöfen neben den genannten Sturmschäden vereinzelt Grabsteine beschädigt worden. Die Friedhofsverwaltung nimmt zeitnah Kontakt mit betroffenen Nutzungsberechtigen auf. Bestattungen können am Wochenende wie geplant erfolgen.

Insgesamt gab es vergleichsweise weniger Totalschäden an Bäumen, also entwurzelte Bäume oder massive Stammausbrüche als nach dem Sturmtief "Paul" im vergangenen Juni. Jedoch zeigen sich Kronen- und Astausbrüche an Bäumen im gesamten Stadtgebiet, auf Grünflächen, in Parkanlagen und auf den kommunalen Friedhöfen, die nun beseitigt werden müssen. Grundsätzlich sind die Schäden durch "Friederike" in Magdeburg mit den Herbststürmen "Xavier" und "Herwart" vergleichbar.

Besucher in Parkanlagen, auf Grünflächen und auf Friedhöfen werden gebeten, sich umsichtig zu bewegen, da sich noch gebrochene Äste in den Kronen befinden und herabfallen könnten

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Meldung aus Wittenberg:

Im gesamten Stadtgebiet der Lutherstadt Wittenberg wurden 36 Einsätze registriert. Die Auswirkungen konzentrierten sich nicht auf einzelne Stadtgebiete, sondern erstreckten sich über die gesamte Stadt. In den Ortsteilen Griebo und Apollensdorf fiel aufgrund gerissener Stromleitungen für ca. 2 Stunden der Strom aus. Die Reinsdorfer Grünstraße ist noch immer ohne Strom. Hauptsächlich war die technische Hilfeleistung der Feuerwehren notwendig, um umgestürzte Bäume von Straßen zu räumen und Gebäudebeschädigungen abzusichern.An den öffentlichen Gebäuden und Liegenschaften der Lutherstadt Wittenberg wurden bislang 15 Schadensorte festgestellt. Zudem sind mobile Verkehrszeichen und der Bauzaun an der Baustelle Johann-Strauß-Straße umgefallen; die Wiederaufstellungsmaßnahmen laufen bereits. 3 Ampelanlagen wiesen Störungen auf und werden derzeit repariert. Weiterhin sind zwei Schutzhütten am Elberadweg (1x Dresdener Str., 1x Pratau) beschädigt.Derzeit gehen weitere Meldungen aus den nichtöffentlichen Bereichen ein (z.B. Bereich Gewässer). Hier muss zunächst die Eigentumsfrage geprüft werden. Personen kamen gestern im gesamten Bereich der Lutherstadt Wittenberg nicht zu Schaden. Am heutigen Freitag, 19.01.2018 sind weiterhin 6 Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie die Kommunalservice GmbH im Einsatz, um die Schäden zu erfassen, Gefahrenstellen zu beseitigen und Wege zu beräumen. Die Aufräumarbeiten in den öffentlichen Grünanlagen werden voraussichtlich bis Anfang Februar andauern. Die durch den gestrigen Sturm verursachten Schäden können per EMail bei der Lutherstadt Wittenberg gemeldet werden: oeffentliches.bauen@wittenberg.de

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Die gestern noch unversorgten Straßen im Stadtgebiet Dessau waren am Abend wieder alle am Netz. Bei einzelnen Liegenschaften im ländlichen Bereich Roßlau wie am Spitzberg wird die Stromversorgung vorauss. im Tagesverlauf wieder aufgenommen. Die Straßenbahnbahnoberleitung Kavalierstrasse ist wieder funktionsfähig, seit Fahrplanbeginn verkehren die Straßenbahn wieder nach Plan. Ebenso ist der Bahnübergang Kabelweg (Deutsche Bahn) wieder in Betrieb, so dass auch die Buslinie 16 hier wieder verkehren kann.Eine Einschränkung für die Dessauer Buslinien gibt es derzeit noch in der Hans-Heinen-Straße; hier ist die Durchfahrt wegen eines beschädigen Gebäudes gesperrt. Der Bereich wird umfahren.

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Meldung aus Halberstadt:

An der Grundschule „Freiherr von Spiegel“ ist ein größerer Teil des Flachdaches durch den Sturm abgehoben worden. Mitarbeiter der Hochbauabteilung und Dachdecker waren heute früh vor Ort, um einzuschätzen, wie und bis wann die Reparatur erfolgen kann. Im Ergebnis dessen wurde eingeschätzt, dass die Reparaturarbeiten bis Mittwoch kommender Woche andauern werden, so dass eine Beschulung dort erst am Donnerstag, 25. Januar 2018, wieder möglich ist.Am Montag, 22. Januar 2018, wird es für die Schülerinnen und Schüler der Spiegel-Grundschule auf Grund der besonderen Situation einen „Wandertag“ geben, den sie von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr im HaWoGe-Spielemagazin verbringen. Am Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. Januar 2018, findet die Beschulung an drei Standorten – Reinhard-Lakomy-Schule, Albert-Schweitzer-Schule und Spiegel-Sekundarschule – statt. Die Hortbetreuung für Montag, Dienstag und Mittwoch ist abgesichert und wird in der Turnhalle der Grundschule „Freiherr von Spiegel“ ermöglicht.

Auch an Gebäuden und Häusern der Stadt hat der Sturm Schäden hinterlassen, die sich in heruntergefallenen Dachziegeln zeigen. So auch an der Martinikirche oder am Verwaltungsgebäude „Petershof“ in der Altstadt.

Eine Vielzahl von Bäumen ist abgebrochen, umgeknickt oder entwurzelt. Besonders betroffen sind die Grünanlage an der Walter-Rathenau-Straße und der Stadtpark Plantage. Auf dem Städtischen Friedhof sind mehr als 20 große Bäume beschädigt. Einige Parks (insbesondere in den Bereichen 1 bis 10 sowie 22) sind derzeit nicht begehbar. Die Mitarbeiter des Friedhofes bemühen sich, die Schäden so schnell wie möglich zu beheben.

Aber auch Bäume auf Privatgrundstücken wurden beschädigt. Die Mitarbeiter des Bereiches Stadtgrün und des Stadt- und Landschaftspflegebetriebes (STALA) sind unterwegs, um die Sturmschäden aufzunehmen und zu beseitigen. Eine erste Gesamtübersicht kann erst Anfang kommender Woche gegeben werden.

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Nach dem Sturmtief „Friederike“ sind im Netzgebiet des enviaM-Netzbetreibers MITNETZ STROM momentan noch rund 14.000 Kunden ohne Strom.

Alle verfügbaren Mitarbeiter der MITNETZ STROM und Rahmenvertragsfirmen sind im Einsatz, um die Stromversorgung so schnell wie möglich wiederherzustellen. Teilweise können die Mitarbeiter die Leitungen und Anlagen noch nicht erreichen, da Straßen und Waldgebiete weiterhin blockiert bzw. gesperrt sind. Zudem weisen Freileitungen mehrfache Störungen auf, die repariert werden müssen. Auf Grund der Vielzahl von Störungen im Niederspannungsbereich, werden die Reparaturen voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Netzbetreiber bittet darum, sich bei anhaltenden Störungen oder sichtbar defekten Leitungen und Anlagen umgehend unter der Störungshotline 0800 2 305070 oder der Servicenummer 0800 2 884400 zu melden.

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Grundschule Eckartsberga bleibt vorerst weiter geschlossen

Aufgrund der Sturmschäden am Dach der Grundschule Eckartsberga kann am Montag den 22. Januar noch kein regulärer Schulbetrieb stattfinden. Die notwendigen Reparaturen konnten heute noch nicht vollständig erfolgen. Eine Notbetreuung der Schüler wird von den Lehrkräften sichergestellt. Der anschließende Hortbetrieb ist ebenfalls gewährleistet. Die Familien die es einrichten können, dürfen die Kinder auch gern zuhause lassen. Der Zugang zur Grundschule kann bis auf weiteres nur über die Straße Mattstieg erfolgen!

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Unwetterkarten fürs SAW-Land

 

Unwetterkarte

 Keine Warnung
 Wetterhinweis aktiv
 Vorwarnung aktiv
 Warnung vom mäßig starkem Unwetter
 Warnung vor starkem Unwetter
 Warnung vor extrem starken Unwetter

 

Weitere Unwetterkarten:

 

Übersicht: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Zu Hause

  • Fahrzeug sicher abstellen (Bäume, Häuser mit alten Dächern, usw. meiden)
  • Laub aus Rinnen und Gullys entfernen, um Wasserstaus zu vermeiden
  • Balkone und Terrassen absichern, lockere Gegenstände verstauen
  • Fenster und Türen sicher schließen
  • Rolläden/Jalousien schließen oder offen lassen: Denn der Wind dringt zwischen nur halb geschlossene Läden und kann sie beschädigen
  • Arznei-Check: Neben einem normalen Verbandskasten gehören Erkältungsmittel, Fieberthermometer, Schmerzmittel, Pinzette, Durchfallmedikamente und Desinfektionsmittel in den Arzneischrank.
  • Notfallgepäck: Ausweis, ggf. Geburtsurkunden, Belege über Versicherungsprämien, Kontounterlagen und die Patientenverfügung kommen. Kopien müssen vorher beglaubigt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, macht außerdem Fotos von seiner Wohnung und seinen Wertgegenständen, um später bei der Versicherung die Schadenshöhe zu belegen.
  • Handy aufladen und auch, falls vorhanden, die Powerbank
  • Genug Decken, Kerzen, Batterien auf Vorrat: Lieber Batterien kaufen. Akkus entladen sich mit der Zeit und sind deswegen im Notfall nicht immer einsatzbereit.
  • Möglichst das Haus nicht verlassen

Unterwegs

  • Wälder und Alleen meiden
  • Geschwindigkeiten beim Autofahren anpassen
  • Beim Verlassen des Fahrzeugs die Türen fest greifen
  • Vorsicht bei Brücken und Tunnelausfahrten
  • Dachlasten und Anhänger vermeiden
  • Ruhe bewahren: Wird man von einer Sturmböe erfasst, nur leicht gegenlenken und Geschwindigkeit reduzieren
Welche Schäden sind versichert?
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