Der 1. FC Magdeburg spielt die zweite Saison im Profibereich der 3. Liga und möchte sich für die Zukunft rüsten Der Verein will seine Profimannschaft ausgliedern und dafür eine GmbH gründen. Am Sonntag sollen die Mitglieder darüber entscheiden.
Warum soll der Verein umstrukturiert werden?
Der 1. FC Magdeburg ist ein eingetragener Verein. Zweck ist gemeinnützige Förderung des Sports und nicht der Unterhalt einer Profimannschaft.Als Ziel der Umstrukturierung gibt der Verein an, eine zukunftsfähige Struktur schaffen zu wollen. Vor allem sollen Risiken in die GmbH, die dann 1. FC Magdeburg GmbH heißen würde, verlagert werden. Zudem sollen auch Verantwortlichkeiten für Verein und GmbH sauber getrennt werden.
Im schlimmsten Fall könnte dem Verein aufgrund einer Rechtsformverfehlung die Gemeinnützigkeit aberkannt werden. Bislang wurde diese Verfehlung (auch bei anderen Vereinen) toleriert. Sicher geht es bei der Ausgliederung auch ums Geld. Einnahmen werden vor allem von einer GmbH (SSG) generiert. Die Ausgaben für Gehälter und den Betrieb liegen aber vor allem beim Verein. Geld zwischen beiden Organisationen zu verschieben ist nicht ohne weiteres möglich. Das hängt unter anderem mit dem Steuerrecht zusammen.
Warum hat man sich im Verein für eine GmbH und nicht für eine AG entschieden, wie zum Beispiel Borussia Dortmund?
Eine GmbH ist nach FCM -Angaben wesentlich unattraktiver für externe Geldgeber. Der Verein hat sich für diese Unternehmensform entschieden, weil er vor allem Risiken verlagern will. Man sei durchaus in der Lage, ohne das Geld und den Einfluss eines weiteren Anteilseigners die eigenen Ziele zu erreichen, hieß es. Außerdem bestehe mit der Stadion- und Spielbetriebsgesellschaft bereits eine geeignete Gesellschaft. Im Falle einer Ausgliederung würde die Gesellschaft in 1. FC Magdeburg GmbH umbenannt.
Was fürchten die Fans?
Die Fans fürchten einen Traditions- und Identitätsverlust ihres Vereins. Die Angst vor Investoren, die womöglich Anteile am Unternehmen kaufen und dadurch Einfluss auf den FCM gewinnen könnten, ist groß.
Wer entscheidet über die Ausgliederung?
Die Entscheidung treffen die Mitglieder des 1. FC Magdeburg. Am Sonntag hat der Verein zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung geladen. Dort müssen 75 Prozent der Anwesenden dem Vorhaben zustimmen. Aktuell hat der Verein über 4.000 Mitglieder.