Wie groß war der Brand am Brocken wirklich?
Darüber streiten seit vergangener Woche Feuerwehr und der Nationalpark Harz.
Satellitenbilder zeigen eine Brandfläche von 320 Hektar
Ein Raumfahrtunternehmen hatte während des Großbrandes Satellitenbilder aufgenommen und diese heute der Feuerwehr zur Auswertung vorgelegt, statt 160 soll nun eine Fläche von über 320 Hektar betroffen gewesen sein. Berücksichtigt wurden dabei u.a. auch unterirdische Brände. Der Nationalpark hatte vergangene Woche Luftaufnahmen angefertigt und von 12 Hektar gesprochen. Der Zahlen-Streit bringe uns nicht voran, sagte uns heute Landrat Balcerowski, man müsse zusammenarbeiten, damit sich so ein Ereignis nicht wiederhole.
Nationalpark pocht weiter auf seine 12 Hektar und wirft Feuerwehr falsche Angaben vor
Nationalparkchef Pietsch bleibt dabei, seine aufgenommenen Luftbilder zeigen eine verbrannte Fläche von 12 Hektar, Experten hätten das auch genau abgezirkelt, die Angaben der Feuerwehr seien definitiv falsch, sagte uns Pietsch im Gespräch. Das will der Harzer Kreisbrandmeister Lohse nicht akzeptieren, es gebe einen Unterschied zwischen verbrannt und betroffen, es habe auch erhitzte Böden oder unterirdische Brände gegeben, die von den Satellitenbildern erfasst worden sind und ebenfalls zur betroffenen Fläche zählen.
Runder Tisch soll in den nächsten Tagen vermitteln
In den kommenden Tagen soll es erneut ein Krisen-Treffen geben, das bestätigte uns der Harzer Landrat Balcerowski, der gleichzeitig hofft, dass die Stadt Wernigerode zwischen Feuerwehr und Nationalpark vermittelt und so beide Seiten wieder näher zusammenrücken. Denn laut Balcerowski gehe es nur gemeinsam, damit sich solch ein Großbrand nicht wiederholt. In dem Zusammenhang befasst sich morgen auch der Kreistag mit der Beauftragung eines Dienstleisters zum Betrieb eines Löschflugzeuges.