Streiks im öffentlichen Dienst

Die Gewerkschaften rufen zu weiteren Warnstreiks der Lehrer und einer Kundgebung um 11 Uhr in Dessau auf.Betroffen davon sei der Unterricht in Dessau-Roßlau sowie auch in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg, teilte eine Sprecherin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit. Ziel der ganztägigen Warnstreiks der Lehrer sei es, im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst den Druck auf die Arbeitgeber weiter zu erhöhen. Die Gewerkschaften Verdi und GEW fordern für die Lehrkräfte sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber lehnen dies als überzogen ab.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und den Ländern ist für den 28. Februar in Potsdam geplant. Am Mittwoch, den 20 Februar 2019 gab es in Sachsen-Anhalt erste Warnstreiks an Schulen. Rund 1000 Lehrkräfte aus dem Burgenland- und Saalekreis, sowie Landreis Mansfeld Südharzdemonstrierten inHalle für eine bessere Bezahlung.

Schulausfall - und nun?

Dürfen oder sollten die Schüler nun einfach zuhause bleiben? Nein, dürfen sie nicht. Auch bei Streik bleibt die Schulpflicht bestehen. Ca. ein Viertel der Lehrer sind in Sachsen-Anhalt Beamte, die dürfen nicht streiken und werden auch eine Betreuung der Schüler in den Schulen sicherstellen.Mittlerweile dürften die Infos aber bei Lehrern und dann auch Schülern angekommen sein, so dass es keine großen Überraschungen geben sollte.

Warum wird gestreikt?

In der zweiten Verhandlungsrunde am 6. und 7. Februar sei deutlich geworden, dass sich die Haltung der Arbeitgeber nicht grundsätzlich geändert habe, einverhandlungsfähiges Angebot sei ausgeblieben. Es könne nur eine Antwort geben: Gegenwehr und Streik.

„Es gilt, ein deutliches Zeichen zu setzen und den Arbeitgebern klar zu machen, dass auch die Beschäftigten im Länderbereich mehr wert sind“, so Eva Gerth, Landesvorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt. „Deshalb werden wir als Bildungsgewerkschaft in den kommenden Tagen vor allem die tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Hochschulbeschäftigte zu Kundgebungen und Warnstreiks aufrufen“, sagte sie.

Oliver Greie, Landesleiter der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fügte hinzu: „Es ist Schluss mit Lustig – auch die Beschäftigten in den Landesverwaltungen, Unikliniken, im Sozial- und Erziehungsdienst, Justiz, Schulen, Hochschulen und vielen anderen Einrichtungen machen eine gute Arbeit und sollten daher auch teilhaben an der Tarifentwicklung.

Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 200 Euro im Monat. Die Länder lehnen das als überzogen ab. In Sachsen-Anhalt geht es laut Verdi und GEW um rund 36 000 Tarifbeschäftigte des Landes, darunter Lehrer und Angestellte in Kitas, in der Justiz, an Unikliniken und in der Landesverwaltung. Hinzu kommen rund 25 000 Beamte, auf die das Ergebnis übertragen werden soll.

In anderen Bundesländern wie Sachsen gab es bereits Warnstreiks. Die nächste Verhandlungsrunde ist für 28. Februar und 1. März in Potsdam geplant.

Streik in Halle
Streik am Mittwoch in Halle
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