Aufatmen im SAW-Land: Laut verdi-Bezirksleiter Oliver Greye bleibtSachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen vorerst von größeren Streikaktionen verschont. Lediglich kleinere Aktionen seien geplant. Wo und wann diese stattfinden sollen, ist jedoch noch nicht bekannt.
Ab Dienstag, dem 22. September ruft ver.di Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zu Warnstreiks auf. So könnten Kitas, Schwimmbäder und Ämter in dieser Woche tageweise schließen.Die Gewerkschaften wollen den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber erhöhen, da bereits die zweite Runde der Tarifverhandlungen ergebnislos blieb. "Die Gespräche seien „sinnlos verplemperte Zeit“ gewesen, weil die Arbeitgeber von Bund und Kommunen kein Angebot gemacht hatten.", schrieb ver.di dazu. Ver.di fordert für den öffentlichen Dienst eine Erhöhung der Entgelte um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Vergütung der Auszubildenden soll danach um 100 Euro angehoben, die Altersteilzeitregelungen sollen verbessert und die Arbeitszeit im Osten an die im Westen angeglichen werden.
Im öffentlichen Dienst gibt es eine große Vielzahl an Berufsbildern, sodass noch nicht klar ist, wer alles in den Streiks teilnehmen wird. Diese Stellen könnten betroffen sein:
Insbesondere im Fokus stehen Beschäftigte von Krankenhäusern, Sparkassen und Flughäfen,für die auch in ausgelagerten Sonderrunden verhandelt wird. Etwa für die Flughafenangestellten zielt ver.di auf einen Sanierungs- oder Notlagentarifvertrag ab. Denn hier drohen Kündigungen in großem Umfang.
Laut Bundesinnenminister Horst Seehofer ist die dritte Verhandlungsrunde für den 22. und 23. Oktober angesetzt.Das klingt nach der Erwartung einer Einigung in diesen Tagen. Die Gespräche könnten aber auch scheitern. Dann käme eine Schlichtungoder, auch wennwengiger wahrscheinlich, zu regulären Streiks.