Steinmeier ist neuer Bundespräsident

Die Bundesversammlung hat entschieden: SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier ist jetzt offiziellNachfolger von Joachim Gauck. Er wurde von 630 Wahlleuten gewählt, die sich aus den Abgeordneten des Bundestages und ebenso vielen Delegierten der Länder zusammensetzen. Neben Politikern sind unter den Wahlleuten auch Personen aus Wirtschaft, Kultur und Sport.

Das waren die 18 Wahlleute aus Sachsen-Anhalt

Aus Sachsen-Anhalt nehmen neben den 19 Bundestagsabgeordneten 18 Wahlleute an der Bundesversammlung teil. Zu den 18 Wahlleuten zählen:

CDU: Ministerpräsident Reiner Haseloff, Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch, Fraktionsvorsitzender Siegfried Borgwardt, Landtagsabgeordneter Markus Kurze, Unternehmer Karl Gerhold, Sportlerin Julia Lier,

AfD: LandtagsvizepräsidentWilli Mittelstädt, Fraktionsvorsitzender André Poggenburg, die Landtagsabgeordneten Daniel Roi, Matthias Büttner, Tobias Rausch, Oliver Kirchner

Die Linke: Landtagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff, Matthias Höhn, Eva von Angern

SPD: Fraktionsvorsitzende Katja Pähle, Landtagsabgeordneter Rüdiger Erben

Grüne: Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen plädiert einer Umfrage zufolge jedoch für eine Direktwahl des Bundespräsidenten. Wenige Tage vor der Wahl des neuen Staatsoberhaupts in der Bundesversammlung erklärten 71 Prozent der Befragten, sie würden eine Wahl durch das Volk befürworten. Nur 16 Prozent sind dagegen, 13 Prozent haben keine Meinung dazu, wie aus der repräsentativen Befragung des Instituts YouGov hervorgeht. Das Grundgesetz hat eine Direktwahl des Staatsoberhaupts auch wegen der schlechten Erfahrungen der Weimarer Republik ausgeschlossen.

Der SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier wurde am 23. Oktober 2016 vom SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel als Bundespräsident vorgeschlagen. Nachdem CDU und CSU mit der Suche nach einem eigenen Kandidaten gescheitert waren, schlossen sich am 14. November Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel sowie der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer der Nominierung an.

Steinmeier war bis 27. Januar 2017 amtierender Bundesminister des Auswärtigen im Kabinett Merkel III und hat zuvor u. a. als Leiter des Bundeskanzleramtes und Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion fungiert. Er trat 2009 als Kanzlerkandidat gegen Angela Merkel an.

Als Mitglied des Bundestages wird Steinmeier auch in der Bundesversammlung sitzen.

Am 12. Februar 2017 wurde er zum neuen deutschen Bundespräsidenten gewählt.

Die AfD stellte auf einem Bundesparteitag am 29. April 2016 Albrecht Glaser als ihren Kandidaten auf.

Die AfD will der Union Stimmen frustierter Wahlmänner vom rechten Rand von CDU und CSU abspenstig machen und präsentiert mit dem 75-jährigen zwar einen der heutigen Vordenker und Bundesvize der AfD. Früher war er CDU-Mann und Kommunalpolitiker in Frankfurt/Main.

Glaser wurde am 13. Dezember 2016 auf Vorschlag der AfD Sachsen vom Sächsischen Landtag zum Mitglied der Bundesversammlung gewählt.

Die Satirepartei PARTEI ist im EU-Parlament, nicht aber in der Bundesversammlung vertreten. Außer in Form ihres Vorsitzenden Martin Sonneborn, den die Piratenpartei als Wahlmann aufgestellt hat. So kann Sonneborn einen satirischen Vorschlag seinerseits umsetzen: Er nomeniert seinen eigenen Vater.

Als einziger der Kandidaten ist Sonneborn nicht Mitglied der Bundesversammlung.

Hold ist als TV-Richter in einer Gerichtsshow bei Sat.1 bekannt geworden. Zugleich ist er seit 2008 in der Kommunalpolitik für die Freien Wähler im Allgäu aktiv, seit 2014 als Fraktionschef. Weil die Freien Wähler im Bayrischen Landtag sitzen, stellen sie zehn Wahlleute und haben Hold im Oktober nominiert.

Der Richter Alexander Hold wurde am 12. Juli 2016 von den Freien Wählernnominiert.Auch die im Brandenburgischen Landtag sitzenden BVB/FW (Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler) unterstützen Hold.

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