Star-Koch Alfons Schuhbeck sieht an diesem Donnerstagmorgen mitgenommen aus. Unter den Augen dunkle Ringe, die Bewegungen fahrig, der Blick nervös. Kein Wunder, ist es doch der letzte Tag seines Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro. Am Nachmittag bestätigten sich die Befürchtungen des 73-Jährigen: Das Landgericht München I verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. Keine Bewährung, wie seine Anwälte zuvor in ihren Plädoyers gefordert hatten. Zudem ordnete das Gericht die Einziehung von rund 1,2 Millionen Euro an.
Die Vorsitzende Richterin Andrea Wagner bescheinigte dem auch aus Fernsehsendungen bekannten Schuhbeck eine hohe kriminelle Energie, mit der er zwischen 2009 und 2015 rund 2,2 Millionen Euro Steuergelder hinterzogen haben soll. Im Lokal «Orlando» seien durchschnittlich 600 bis 700 Euro pro Tag verschwunden, sagte die Richterin. In den «Südtiroler Stuben» fehlten dagegen Rechnungen. Durch Manipulationen seien einzelne Rechnungsnummern verschwunden.