Neugierige Blicke seit Wochen am Brühl in Leipzig – am früheren Zentrum der Leipziger Pelzproduktion haben Archäologen durchaus sehenswerte Kellergewölbe ans Licht befördert.
Worum es sich dabei handelt, hat uns Thomas Westphalen vom Landesamt für Archäologie verraten:
"Wir haben hier die letzten Reste der Vorkriegsbebauung, hier befanden sich bis 1943 Häuser, dieim 2. Weltkrieg zerstört worden sind und das was wir hier sehen sind die Keller der Häuser die hier standen."
Die Keller gehören zum sogenannten Harmelin-Haus, gegründet vomjüdische Pelzwarenhändler Jacob Harmelin (1770–1825). SeineFirma entwickelte sich zu einer der führenden dieser Branche. Ihre Blütezeit hatte sie ab 1880 unter Joachim Harmelin (1843–1922) und seinem Sohn Moritz (1868–1923).
Am Brühl standen aber auch schon viel früher -genauer im15. und 16. Jahrhundert Häuser, also lange vor der Zeit der Pelzproduktion in Leipzig -auch über deren Baugeschichte erhoffen sich die Archäologen Auskunft.
In den nächsten Wochen werden die Grabungen auf die Seite Richtung Hauptbahnhof verlegt, dann erhoffen sich die Archäologen auch steinzeitliche Funde, dieAuskunft über die ältesten Anfänge Leipzigs geben.
Bis Februar haben sie dafür noch Zeit, dann übernehmen an der letzten City-Baulücke direkt gegenüber dem Hauptbahnhof Baufirmen das Sagen. Sie bauen in den folgenden Monaten ein Hotel.