Thomas Bach

Sportler fordern Verschiebung von Olympia

IOC setzt sich Frist von vier Wochen

Die Olympische Flamme ist in Japan eingetroffen. Jedoch werden immer mehr Stimmen laut, die Olympischen Spiele zu verschieben.

Entscheidung in vier Wochen

Das Internationale Olympische Komitee hat sich eine Frist von vier Wochen für eine Entscheidung gesetzt. In diesem Zeitraum sollen auch mögliche Optionen für eine Verschiebung wegen der Coronavirus-Pandemie überlegt werden, teilte das IOC mit.

"Menschenleben haben Vorrang vor allem, auch vor der Austragung der Spiele. Das IOC will Teil der Lösung sein", sagte IOC-Chef Thomas Bach. Er wünsche sich, dass sich die Hoffnung, die so viele Athleten, Nationale Olympische Komitees und internationalen Verbände aus allen fünf Kontinenten geäußert hätten, erfüllt werden.

Denkbar ist eine Verschiebung der vom 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele auf den Herbst, auf Sommer 2021 oder gar auf 2022.

Absage steht nicht im Raum

Eine Olympia-Verschiebung wäre eine historische Entscheidung, doch eine Absage wie es sie in der Vergangenheit schon einige Male gegeben, wird es wegen des grassierenden Virus nicht geben. Im Ersten Weltkrieg wurden die Sommerspiele 1916 (Berlin), im Zweiten Weltkrieg die Sommerspiele 1940 (Tokio) und 1944 (London) sowie die Winterspiele 1940 (Cortina d'Ampezzo) und 1944 (Sapporo) gestrichen.

Abstimmung deutscher Athleten

Der Deutsche Olympische Sportbund informierte am Samstagabend rund 200 Topsportler in einer Video-Konferenz über den Stand der Olympia-Debatte. Seine Athleten, die qualifiziert sind oder es noch schaffen könnten, forderte der DOSB auf, sich in einer Abstimmung für oder gegen die planmäßige Austragung der Sommerspiele auszusprechen.

Max Hartung, Vorsitzender des Vereins "Athleten Deutschland" hat bereits entschieden, nicht an den Tokio-Spielen teilzunehmen, wenn sie doch im Sommer stattfinden sollten.

"Der DOSB macht es sehr gut", lobte Hartung die Dachorganisation und erklärte zur Abstimmung: "Es ist das klare Bekenntnis da, das Votum der Athleten mit in die Position des DOSB zu den Spielen einzubeziehen. Das ist einmalig auf der Welt."

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