Spitzenspiel der 3. Liga endet 1:1

Wenn der Tabellenzweite gegen den Dritten spielt, dann heißt das meistens Kampf und Hochspannung – nach 93 Minuten endete die Partie 1:1 unentschieden. Ein Punkt, mit dem beide Teams leben können – Eintracht aber ein wenig besser.

19250 Zuschauer erlebten einen Hallenschen FC, der von Beginn an deutlich machte, dass sie an die Spitze zurück wollen. Die Mannschaft von Torsten Ziegner bestimmte die ersten Spielminuten und hatte auch in der 5. Minute die erste Torchance. Patrick Göbel zirkelte einen Freistoß von der Strafraumkante auf den Kasten von Fejzic – der Ball pfiff knapp drüber. Eintracht Trainer Flüthmann musste durch die Verletzung von Nehrig im Mittelfeld umstellen und überraschte auch noch auf anderen Positionen. So blieb Marc Pfitzner nach seiner überstandenen Rot-Sperre auf der Bank, Martin Kobylanski stand nicht einmal im Kader. „Eine disziplinarische Maßnahme“, kommentierte der Coach. Stattdessen dufte Orhan Ademi gleich in der Startelf ran. Sein Gegenüber Torsten Ziegner musste auf Tobias Schilk verzichten, der Ex-Braunschweiger Jan Washausen blieb auf der Bank.

Es dauerte gut 10 Minuten, bis sich Eintracht auf den Sturmlauf der Gäste eingerichtet hatte und zum eigenen Offensiv-Spiel fand – aber nur selten gelang ein Vorstoß vor den Kasten von Kai Eisele. Wie erwartet, rieben sich die beiden Teams im Mittelfeld in vielen Zweikämpfen auf, spätestens am Strafraum war für die Sturmreihen Schluss. In der 20. Minute hatten die Löwen so etwas wie eine Halbchance, als Nick Proschwitz zum Flugkopfball ansetzte. Aber dem fehlte am Ende die nötige Wucht.

In der 26. Minute packte Benjamin Kessel einen seiner gefürchteten Sturmläufe aus – und er wäre auch locker in den Strafraum marschiert, wenn nicht der Ex-Braunschweiger Felix Drinkurth das lange Bein ausgestreckt hätte. Das brachte im die gelbe Karte ein – und Eintracht eine gute Freistoßposition. Kammerbauer brachte den Ball vors Tor Ball landete auf Umwegen bei Ademi, der zur Führung für Eintracht einschoß (26. Minute). Der HFC reagierte sofort und erhöhte die Offensivbemühungen noch mehr. Zweimal rettete Fejzic stark – erst gegen Pascal Sohm, der aus 2 Metern aufs Tor köpfte und kurz danach gegen Terrence Boyd („der beste Stürmer der Liga“, meinte Flüthmann). Kurz vor dem Halbzeitpfiff versuchte es Felix Drinkuth, dessen Schuss aus vollem Lauf nur knapp am Tor vorbei ging.

In der Halbzeit wechselte Halles Trainer Julian Guttau für Niklas Landgraf ein – und der HFC setzte den Sturmlauf fort. In der 51. Minute brachte Drinkuth den Ball in den Strafraum, der frisch eingewechselte Guttau zog sofort ab – der Schuss wurde zwar abgeblockt, aber der Ball landete vor den Füßen von Pascal Sohm, der das Leder unhaltbar unter die Latte zum 1:1 nagelte. Eintracht Trainer Flüthmann reagierte, wechselte für Nkansah Marc Pfitzner ein, für Yari Otto kam Marcel Bär (59./61.).

Es blieb ein kampfbetontes Spiel auf Augenhöhe – beide Teams rannten und versuchten die straken Abwehrketten zu übertölpen – mit wenig Erfolg. In der 67. Minute versuchte es Terrence Boyd mit einem Fernschuß, den Jasmin Fejzic erst im Nachfassen vor einem heranstürmenden Hallenser klärte. Auf der anderen Seite probierte es Nick Proschwitz mit einem Power-Fernschuß, den Keeper Eisele gerade noch über die Latte lenkte (70.). Beide Trainer wechselten noch einmal – für Ademi kam Feigenspan (80.), für Bentley Baxter Bahn Florian Hansch und für Felix Drinkuth Nick Galle ins Spiel (80.).

Beide Mannschaften lieferten sich eine spannende Schlussphase, gefährliche Torraumszenen bleiben aber Mangelware. Kurz vor dem Abpfiff wurde es hitzig, als Julian Guttau an der Torauslinie in den Strafraum eindrang und von zwei Eintracht-Spielern stark bedrängt wurde – und zu Fall kam. Die Pfeiffe von Schiedsrichter Guido Winkmann blieb stumm, obwohl der HFC samt Fananhang lautstark einen Elfmeter forderte. Das brachte Halles Trainer Torsten Ziegner eine gelbe Karte ein. „Es ist nicht so, dass Guttau da weggegräscht wurde, aber wenn Du im Lauf derart geschubst wirst, ist das für mich ein Elfmeter.“

Mit dem Unentschieden müssen beide Teams nun leben „wir wußten schon, dass Eintracht viel Qualität in der Mannschaft hat, die man nicht einfach besiegen kann“, resümierte Ziegner und sein Kollege lobte den HFC als „echten Gradmesser, mit dem man über weite Strecken mitgehalten habe.“ So sei der Punkt ein guter Punkt, weil man in Sachen Ballbesitz deutlich noch zulegen müsse, um solchen Spitzenteams zu trotzen. Daran muss man arbeiten. Wohl war. fko

Aufstellungen:

Eintracht:

Jasmin Fejzic, Benjamin Kessel, Steffen Nkansah (59. Pfitzer), Orhan Ademi (80. Feigenspan), Tim RobinBecker (G), Yari Otto (61. Bär), Danilo Wiebe, Niko Kijewski, Nick Proschwitz, Patrick Kammerbauer, Robin Ziegele.

Yannik Bangsow, Leandro Putaro, Marcel Bär, Manuel Schwenk, Alfonse Amade, Marc Pfitzner, Mike Feigenspan.

Trainer: Christian Flüthmann/Frank Eulberg

Schiedsrichter: Guido Winkmann

HFC:

Kai Eisele, Jannes Vollert, Bentley Baxter Bahn (80. Hansch), Pascal Sohm, Terrence Boyd, Felix Drinkuth (G., 80. Galle), Björn Jopek (G.), Niklas Landgraf (46.Guttau), Jonas Nietfeld, Patrick Göbel.

Tom Müller, Niklas Kastenhofer, Antonios Papadopoulos, Florian Hansch, Jan Washausen, Julian Guttau, Nick Galle.

Trainer: Torsten Ziegner/Michael Himisch

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