In Bitterfeld-Wolfen ist am Dienstag, 19. April 2022 der erste offizielle Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus der Ortsfeuerwehr Bitterfeldin der Mittelstraße 31 erfolgt. „Nach langen und intensiven Vorbereitungen ist es uns gelungen, an dieser Stelle ein modernes und zukunftsfähiges Gebäude sowohl für die Kameradinnen und Kameraden als auch für das Feuerwehrequipment errichten zu können. So werden die Voraussetzungen für die weitere uneingeschränkte Einsatzbereitschaft geschaffen und die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger nochmals erhöht“, erklärt Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk.
Die neue Feuerwache, die nur wenige hundert Meter vom bisherigen Gerätehaus errichtet wird, soll bis Ende 2023 fertig gestellt werden. Die Investitionssumme beträgt 5.575.855,00 Euro. Hierfür werden Mittel aus der Förderung des abwehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung in Sachsen-Anhalt sowie aus der „Förderung von Stadtumbaumaßnahmen – Programmbereich Aufwertung“ zur Verfügung gestellt. Anteilig kommen diese Gelder vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat. „Im Namen der Stadt Bitterfeld-Wolfen bedanke ich mich bei den Fördermittelgebern, ohne die dieses Projekt so nicht möglich gewesen wäre“, sagt Armin Schenk. Das Gerätehaus umfasst eine Fahrzeughalle mit neun Stellplätzen, Waschhalle, Verwaltungs- und Sozialbereich und hat eine Nutzfläche von 1.400 Quadratmetern. Der zweigeschossige Verwaltungsund Sozialbereich ist für 66 aktive Kameradinnen und Kameraden sowie 21 Mitglieder der Jugend- und 14 Mitglieder der Kinderfeuerwehr geeignet.
Im Erdgeschoss befinden sich die einsatzrelevanten Räume wie die Einsatzzentrale, Umkleide- und Sanitärräume, Räume zum Trocknen und Reinigen, Werkstatt- und Lagerräume sowie das Treibstofflager. Im Obergeschoss liegen der Schulungs- und Versammlungsraum, der Kinder- und Jugendraum, die Kinder-Umkleideräume, die Verwaltungsräume sowie die Kleiderkammer. „Die Architektur soll durch das Verklinkern der Fassade einen Bezug zum alten Feuerwehrgerätehaus herstellen“, so der Oberbürgermeister. Jeder Stellplatz in der Fahrzeughalle wird mit einer Abgas-Absauganlage und einer Druckluftversorgung ausgestattet. Die Beheizung des Gebäudes soll über eine Wärmepumpe erfolgen. Zur Senkung der Betriebskosten wird diese durch eine Photovoltaikanlage unterstützt. Das Gebäude wird zur Energieeinsparung mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Die Außenanlagen werden neben Verkehrswegen sowie Hof- und Übungsflächen auch 43 PKW-Stellplätze für die zum Einsatz fahrenden Kameraden haben. Aufgrund der Nähe zum Bahnhof Bitterfeld soll ein Teil des Grundstücks nach Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses zur Nutzung als „Park+Ride“- Station hergerichtet werden Hintergrund zum neuen Standort: Bei dem Baugrundstück handelt es sich um einen industriellen Altstandort. 1865 wurde dort eine Maschinenfabrik/Eisengießerei errichtet. Zu DDR-Zeiten gehörte die Fläche zum Chemiekombinat Bitterfeld. Dort wurde der Weichspüler Wofalor abgefüllt und polytechnischer Unterricht abgehalten. Nach 1990 nutzte die Firma Air Liquide den Bereich als Zwischenlager für Schweißgase. Das Grundstück ist von der Stadt erworben worden, weil es in der Nähe zum alten Feuerwehrstandort liegt und somit die Einhaltung der Einsatzzeiten gewährt wird.