Sorge um Jobs in Ost-Chemie

Kundgebung in Leuna

Angesichts der Energiekrise wächst aus Sicht der Gewerkschaft IGBCE unter den Menschen in der ostdeutschen Chemie die Sorge um den Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze. Viele Familien in der RegionLeuna-Schkopau-Bitterfeld-Wolfen, die auch als Chemiedreieck bekannt ist, seien verunsichert, sagte eine Sprecherin der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Unter dem Motto «PerspektiveLeuna» hat die Gewerkschaft für Mittwoch (16.00 Uhr) zu einer Kundgebung vor dem Haupttor des ChemieparksLeunaaufgerufen.

Erwartet werden Teilnehmer aus weiteren Chemiestandorten. «Es geht darum, dass wir gemeinsam für eine Zukunft, für die Arbeitsplätze, für den Erhalt der Firmen kämpfen wollen», sagte sie. Daher sei es nötig, dass die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Entlastung der Bürger und Unternehmen schneller umgesetzt werden.

Es kämen im Chemiedreieck Erinnerungen auf, als nach 1990 im Zuge der Umstrukturierung der Branche viele Arbeitsplätze abgebaut wurden. In Ostdeutschland sind heute nach Branchenangaben rund 54 500 Menschen in der Chemie- und Pharmaindustrie beschäftigt, vor allem in Chemieparks. Das «Chemiedreieck» gilt als Schwerpunkt der Branche, dazu kommen Schwedt und Schwarzheide in Brandenburg, Böhlen in Sachsen im Verbund mit Schkopau.

Die Chemie gehört zu den Bereichen der Wirtschaft, die viel Energie brauchen und bisher vor allem auf Gas und Erdöl auch als Rohstoff für die Produktion angewiesen sind. Ein Großteil der Lieferungen in Ostdeutschland kam bisher aus Russland. Die Kosten für Energie und Rohstoffe sind im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nach Angaben des Landesverbandes Nordost des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) explodiert. Erste Betriebe hätten ihre Produktion gedrosselt oder Anlagen stillgelegt.

Seite teilen