Steht Sommerurlaub auf der Kippe?

Maas: Kein Urlaub möglich, wie wir ihn kennen

Außenminister HeikoMaas(SPD) hat angedeutet, dass seine Mitte März ausgesprochene Reisewarnung verlängert werden könnte. «Die Reisewarnung, die es gibt, geht bis zum Sonntag dieser Woche», sagte der SPD-Politiker am Montagabend in einer Spezialausgabe des ZDF-Magazins «Wiso».

«Es gibt in vielen Ländern Einreiseverbote, es gibt Ausgangssperren, der Flugverkehr liegt am Boden - zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es leider keinerlei Hinweise darauf, dass sich das in den nächstenWochen verbessern wird.» Niemand werde in diesem Jahr einenUrlaub verbringen können, wie er ihn kenne.Wie es zeitnah weitergeht, will er diese Woche entscheiden.

Zudem hätten gerade touristische Zentren das Coronavirusin ganz Europa verteilt. Es nütze wenig, wenn einzelne Länder Reisewarnungen aufheben würden und andere diese aufrechterhielten. Maas forderte in diesem Zusammenhang eine europäische Lösung.

Das sagt auch derTourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß: "Wir brauchen jetzt eine Strategie für einen gemeinsamen Neustart des Tourismussektors in der EU", betonte er am Montag nach einer Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen. Noch gebe es "keine klare Empfehlung, wo die Reise hingeht dieses Jahr".

Er machte dennoch Hoffnung auf Sommerurlaub im gemieteten Ferienhaus etwa an der deutschen Küste. "Es gibt genügend schöne Urlaubsziele in Deutschland", warb der Tourismusbeauftragte.Der Deutsche Tourismusverband schließt auch Kontrollen und Sanktionen nicht aus, um übervolle Strände zu verhindern.

Außenminister Maas hatte vor rund eineinhalb Monaten eine Reisewarnung für alle touristischen Reisen ins Ausland ausgesprochen - ein bisher einmaliger Schritt. Reisewarnungen gab es bisher nur bei einer Gefahr für Leib und Leben, vor allem für Kriegsgebiete wie Syrien oder Afghanistan.

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