Singende Dinosaurier

Singende Dinosaurier

Geniale Idee kostümierter Opernsänger

Wenn Rose Taylor und ihre Freundinnen am Wochenende unterwegs sind, trauen viele Kinder ihren Augen nicht. "Guck mal, Papa! Dinosaurier!", ruft ein Junge ganz aufgeregt. Und es stimmt: Da gehen tatsächlich Dinos durch den Park.

Bald haben die Dinos eine gute Stelle gefunden. Sie bleiben stehen und spielen über einen kleinen Lautsprecher Hintergrundmusik ab. Dann fangen sie an zu singen. In den Dino-Kostümen stecken Opernsängerinnen. Normalerweise singen sie vor viel Publikum in Opernhäusern. Das ist wegen der Coronakrise aber gerade schwierig.

Deshalb kamen Rose Taylor und ihre Freundinnen auf die verrückte Idee, in den Dino-Kostümen in Parks der Stadt Berlin zu singen. Sie haben sich den Namen Operoar gegeben. Das Wort ist aus zwei englischen Wörtern zusammengesetzt: Opera heißt Oper. Und roar heißt Gebrüll. Das passt also gut zu singenden Dinosauriern.

"Wenn man normalerweise an Oper denkt, denkt man oft, dass das etwas ganz Ernstes ist", sagt Rose Taylor. "Und dass man schon Erfahrung braucht, um die Vorstellung zu verstehen und damit Spaß haben zu können." Mit ihrer Aktion wollen die Sängerinnen zeigen, dass das nicht stimmt. So möchten sie auch Leute erreichen, die sonst nicht in die Oper gehen würden.

"Wir wollen es so witzig wie möglich machen", erzählt Rose Taylor, die ihren Namen nur als Künstlernamen benutzt. Deshalb singen die Dinos nicht nur. Sie schauspielern auch. Bei fröhlicher Musik springen sie auch mal umher. Bei trauriger gehen sie ganz geduckt.

Außerdem suchen sie sich für ihre Vorstellungen im Park recht bekannte Stücke aus. Die haben die meisten schon mal gehört, auch, wenn sie noch nie in der Oper waren.

Insgesamt sind die Sängerinnen zu viert. Allerdings singen nie alle gleichzeitig. Denn in den Kostümen hat man nur ein recht kleines Fenster. Man sieht also nicht genau, wo man hintritt und ob etwas im Weg liegt. Außerdem ist es manchmal nicht so leicht, den Klang aus dem Lautsprecher zu hören. Deshalb tragen immer zwei Sängerinnen Kostüme und singen. Eine dritte passt auf, dass es keine Unfälle gibt und zeigt mit der Hand den Takt an, wenn die Musik leise ist. So wissen die beiden anderen etwa, wie schnell sie singen müssen.

Doch noch eine Schwierigkeit gibt es: Wenn die Sonne scheint, könne es im Dino-Kostüm ganz schön warm werden, sagt Rose Taylor. Auch deshalb machen Rose Taylor und ihre Freundinnen regelmäßig Pausen.

Wenn sie wieder normal auftreten können, wollen die Sängerinnen am liebsten weiter als Dinos in den Park gehen. Rose Taylor erzählt, dass inzwischen sogar schon andere Sängerinnen und Sänger neugierig geworden sind und gern mal mitmachen würden.

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