Samstagabend in Halle: Und Anna Loos legte gleich los. Der erste Gänsehautmoment ließ nicht lange auf sich warten. Fast 2.000 Fans standen in der Händelhalle vor der Bühne.Band und Publikum waren gleich auf Betriebstemperatur, auch weil Anna Loos alle Register zog. Sie glänzte mit ihren Live-Qualitäten am beleuchteten Mikroständer und verstand es, mit ihrer lockeren, verspielten Art ihr Publikum mitzureißen. Die Hüften der Fans durften sich austoben, auch, weil der Veranstalter auf Stühle in der Händelhalle verzichtet hatte.
Die Querbeet-Setlist passte. Bei „Mont Klamott“ und „Verlorene Kinder“ kehrten die Sillyaner zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Das war wohl auch der Höhepunkt des Abends. Denn mit solchen Interpretationen alter Tamara-Danz-Klassiker treffen sie immer voll ins Herz ihrer Fans.
Neuere Stücken wie „Zwischen den Zeilen“ oder „Die Anderen“ adressieren sie eher an den Verstand und sprechen aktuelle Probleme in unserer Gesellschaft an. Und dann wird an einem solchen Abend auch klar. Egal, wie stark die Bühnenpräsenz von Anna Loos ist: Silly, das ist eine Band, die eben vor allem auch von ihren Vollblutmusikern Rüdiger „Ritchie“ Barton (Keyboard, Gesang), Uwe Hassbecker (Gitarre, Geige) und Hans-Jürgen „Jäcki“ Reznicek (E-Bass) getragen wird. Die Silly-Männer zeigten in ihren akustischen Intermezzos wieder eins: die absolute Beherrschung ihrer Instrumente, was für verwöhne Live-Ohren immer ein Genuss ist. Zum Schluss Stimmung, Abtanzen, Mitsingen.