Senta Berger ist am Dienstagabend in München mit dem Friedenspreis des Deutschen Films "Die Brücke" für ihr Lebenswerk geehrt worden. Sie gelte als grandiose Schauspielerin, die durch ihre Darstellungskunst der Seele Nahrung gebe, aber auch als widerständige Demokratin, lobte Susanne Breit-Keßler, Vorsitzende des Bayerischen Ethikrates und ehemalige Regionalbischöfin München-Oberbayern. Die Auszeichnung ehrt künstlerisch wertvolle Filme mit humanistischer und gesellschaftspolitischer Dimension. Sie wird seit 2002 vom Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds verliehen in Erinnerung an den Filmemacher Bernhard Wicki und seinen Antikriegsfilm "Die Brücke". Berger lobte in ihrer Dankesrede Wickis Werk von 1959. Viele andere Filme über den Zweiten Weltkrieg seien Verherrlichungen eines heroischen Krieges und seiner Helden. Vor allem deutsche Streifen seien oft verlogen gewesen und hätten versucht, alle Verbrechen zu rechtfertigen, sagte die 80-Jährige.
Neben dem undotierten Ehrenpreis gingen weitere Auszeichnungen unter anderem an die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania für "Der Mann der seine Haut verkaufte" und an Philipp Stölzl für die Literaturverfilmung "Schachnovelle" in Anlehnung an ein Werk Stefan Zweigs. Wegen der Corona-Pandemie waren nur wenige Besucher im Münchner Cuvilliéstheater. Der Abend wurde aber online übertragen.