Isabel Gose wollte beim goldenen EM-Abschluss am liebsten direkt zu ihrem Freund Lukas Märtens ins Becken springen. «Aber sie haben mich nicht durchgelassen», sagte die Freistilschwimmerin nach ihrem EM-Titel über 400 Meter und lachte. Nur zehn Minuten nach Goses größtem Karriereerfolg in 4:04,13 Minuten schlug ihr Partner ebenfalls zu Gold an und lag in seinem Rennen sogar lange auf Kurs Weltrekord von Paul Biedermann. «Ich bin einfach nur glücklich», sagte Gose und ergänzte mit Blick auf die Siegerehrung: «Das wird so ein geiles Gefühl, wenn zuerst die Hymne für mich läuft und dann für Lukas.»
Auf der Tribüne freute sich Olympiasieger Florian Wellbrock am Mittwoch mit seinen Magdeburger Teamkollegen.Der 24-Jährige verzichtet nach seiner Corona-Infektion auf die Freiwasserrennen in den kommenden Tagen und fliegt an diesem Donnerstag zurück in die Heimat. Vor dem extrem stimmungsvollen Schlussakt der Becken-Asse bejubelten die deutschen Wasserspringer am Mittwoch Gold und Bronze.
Zweimal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze holten die deutschen Beckenschwimmer in Rom. Zwei Goldmedaillen in Einzelrennen bei einer EM imBecken hatte es seit 2012 und den Zeiten von Biedermann und Britta Steffen nicht mehr gegeben. Damals waren es sogar fünf Einzel-Goldmedaillen gewesen. Neben Gose, die einen kompletten Medaillensatz gewann, und Märtens mit Gold und Silber trugen auch Brustschwimmer Lucas Matzerath mit Bronze über 50 Meter, Ole Braunschweig mit Rang drei über 50 Meter Rücken und Mühlleitner ihren Teil zum Gesamtergebnis bei.