Bei einem Bahnunfall auf der Strecke bei Halle-Ammendorf ist in der Nacht zum Freitag ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere Bahnmitarbeiter wurden verletzt, wie die Bundespolizei mitteilte. Der Unfall ereignete sich den Angaben nach gegen 3.00 Uhr. Warum sich die Bahnmitarbeiter an den Gleisen aufhielten und wie genau es zu dem Vorfall kam, konnte eine Polizeisprecherin noch nicht sagen. Zuvor hatte die «Mitteldeutsche Zeitung» berichtet. Nach Angaben der Zeitung wurden mehrere Gleisarbeiter vor Ort von einem Seelsorger betreut. Am frühen Morgen schneite es stark.
Die Bahnstrecke ist für den Verkehr gesperrt. Welche Strecken von den Sperrungen genau betroffen waren, konnte eine Sprecherin der Bundespolizei zunächst nicht sagen. Die Bahn meldete auf ihrer Internetseite am Morgen Verspätungen zwischen Halle und Erfurt. Die ICE-Züge würden in beiden Richtungen umgeleitet und verspäteten sich etwa um 30 Minuten, hieß es.
Bundesweit gab es immer mal wieder Zugunfälle mit getöteten Bahnmitarbeitern. In Sachsen-Anhalt starben im Dezember 2016 zwei Techniker. Ein ICE hatte die 56 und 61 Jahre alten Männer erfasst, die gerade im Dienst gewesen waren. Im März dieses Jahrs starb ein 21-jähriger Bauarbeiter auf einer Bahnstrecke zwischen Bremen und Osnabrück. Dort hatte ihn ein Regionalzug erfasst und getötet.
Im November vergangenen Jahres wurde ein Bahnmitarbeiter in Mittelfranken an der Strecke zwischen Treuchtlingen und Würzburg von einem Zug erfasst. Im August 2021 kam in Rheinland-Pfalz ein 22 Jahre alter Bahnmitarbeiter am Bahnhof Konz-Karthaus ums Leben. Er hatte gerade eine Störung beheben wollen, wie es damals von der Bundespolizei hieß.
Die Regionalbahnen von Abellio fallen ersatzlos aus, die Fernverkehrszüge der DB Richtung Erfurt werden umgeleitet und verspäten sich um ca. eine halbe Stunde