Auch wenn die schulformübergreifende Unterrichtsversorgung in diesem Schuljahr besser ist als im letzten, bleibt das Thema Lehrermangel ein Problem.
Jedes Jahr scheiden in Sachsen-Anhalt zwischen 800 und 1.000 Lehrkräfte aus dem Dienst – dem gegenüber stehen stetig steigende Schülerzahlen.
Allein in diesem Schuljahr besuchen 4.000 Schülerinnen und Schüler mehr als im vergangenen Jahr die Schulen in Sachsen-Anhalt. Laut Bildungsministerium konnten in diesem Jahr bisher zwar 883 Lehrkräfte gewonnen und 114 befristete Arbeitsverträge von ukrainischen Lehrkräften verlängert werden - Trotzdem seien aktuell noch fast500 Stellen ausgeschrieben. Um den Unterrichtsausfällen entgegenzuwirken, sei deswegen laut Bildungsministerin Eva Feußner die Vorgriffsstunde absolut notwendig – durch die unterrichten Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt seit April eine Stunde mehr pro Woche.
Mit 88,5 % wird es an den Sekundarschulen wieder die schlechteste Unterrichtsversorgung geben. Hier müssen neue Lehrkräfte ran – das Bildungsministerium plant, diese unter anderem mit der Weltenretterkampagne anzuwerben. Außerdem sollen Ausfälle durch das Abordnen von Lehrkräften aus anderen Schulformen verhindert werden. Zudem stellt das Bildungsministerium Lehrkräften, die sich für eine Vollabordnung an eine Sekundarschule entscheiden, einen finanziellen Anreiz in Aussicht. Die beste Unterrichtsversorgung mit jeweils über 100% herrscht an den Gesamtschulen und Gymnasien. (Das erklärte Ziel der Koalition ist eine Unterrichtsversorgung von 103%)
Schulformübergreifend läge die Unterrichtsversorgung nach aktuellen Berechnungen bei 95,5%.
Auch wenn Bildungsministerin Eva Feußner deswegen optimistisch ins neue Schuljahr blickt, rechnet sie auch künftig mit keiner Entspannung beim Thema Lehrermangel
„Das glaube ich ehrlich gesagt nicht – nach unserer Berechnung im Land Sachsen –Anhalt – wenn wir die demografische Entwicklung betrachten, mit der Ausbildung der Lehrkräfte: werden wir bis kurz vor Ende der 2020er immer noch einen Anstieg von Schülerzahlen haben und relativ hohe Bedarfe. Das wird sich rückläufig entwickeln. Laut der derzeitigen Prognose ist es aber erst Anfang der 2030erzu erwarten, dass eine totale Entspannung erfolgt.“